Schäftlarn:Windrad-Transport blockiert

Schäftlarn: Was wie abgeknickt aussieht, gehört so. Der eigentliche Schaden ist weniger auffällig, er befindet sich an der unteren Flügelkante und ist abgeklebt.

Was wie abgeknickt aussieht, gehört so. Der eigentliche Schaden ist weniger auffällig, er befindet sich an der unteren Flügelkante und ist abgeklebt.

(Foto: Arlet Ulfers)

Der Laster mit dem defekten Flügel kommt in Neufahrn nicht an den parkenden Autos vorbei - die Windrad-Gegner freuen sich.

Nach dem gescheiterten Versuch, einen defekten Windradflügel abzutransportieren, liegt das 44 Meter lange Bauteil nun beim Waldfriedhof in der Nähe von Fercha. Der Fahrer eines Tiefladers kam in der Nacht zum Dienstag nur bis zur Landkreisgrenze kurz von Neufahrn und musste dort den Rückwärtsgang einlegen. Weil Autos im Weg standen, konnte der Schwertransport die Ortsdurchfahrt nicht passieren. Das Energieunternehmen Enercon geht davon aus, dass der beauftragte Spediteur am Donnerstag einen neuen Versuch startet, die 13 Tonnen schwere Komponente ins Werk nach Magdeburg zu bringen, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Eine Streckenänderung sei in Auftrag gegeben.

Der Windradflügel war im vergangenen November auf dem Weg zum Standort in den Wadlhauser Gräben beschädigt worden, als das Teil beim Transport an einen Baum stieß. Der Schaden an einer Flügelkante war irreparabel, es musste Ersatz beschafft werden. Mittlerweile drehen sich zwei der vier Windräder und liefern Strom. Die Anlagen so weit fertigzustellen, hatte zunächst Priorität. Doch nun sollte das demolierte Bauteil abtransportiert werden. Der nächste Weg vom Lagerplatz an der Straße zwischen Buchhof und Wangen zur Garmischer Autobahn führt durch Neufahrn zur Auffahrt bei Schäftlarn.

Bei Windradgegnern ist eine gewisse Schadenfreude nicht zu überhören, dass der Transport gestoppt wurde. "Uns geht es ums Prinzip. Es wurde immer beteuert, dass die Schwertransporte nicht durch Neufahrn gehen", sagte die Schäftlarner Vize-Bürgermeisterin Maria Reitinger am Dienstag der SZ. Vier Jahre lang hätten sie wegen des Baus der Windräder und der damit zusammenhängenden Transporte Ärger gehabt. In der Nacht zum Dienstag habe die Polizei keine Handhabe gehabt, geparkte Autos abschleppen zu lassen, weil zuvor keine Halteverbotsschilder aufgestellt worden seien. Auf die Frage, ob absichtlich dort geparkt wurde, um den Transport zu behindern, sagte Reitinger: "Ich war's nicht".

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