Benediktbeurer engagieren sich:Frischer Wind für das soziale Miteinander

Benediktbeurer engagieren sich: Neue Führungsriege (h.v. l.): Wolfgang Neumeister (Vorsitzender), Hubertus Klingebiel. Vorne (v.l.) Anette Michels (Kassier), Gabriele Lang (Schrift).

Neue Führungsriege (h.v. l.): Wolfgang Neumeister (Vorsitzender), Hubertus Klingebiel. Vorne (v.l.) Anette Michels (Kassier), Gabriele Lang (Schrift).

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Benediktbeurer Nachbarschaftshilfe-Verein "Zammlebn" hat mit Wolfgang Neumeister einen neuen Vorsitzenden

Von Sally-Victory Jüssen, Benediktbeuern

Seit der Gründung der Benediktbeurer Nachbarschaftshilfe "Zammleben" vor sechs Jahren ist Ingrid Hauptmann als Vorsitzende an der Spitze des Vereins gestanden. Nun hat sie während der jüngsten Mitgliederversammlung den Posten an Wolfgang Neumeister übergeben. Der 63-Jährige lebt seit 2005 in Bichl und kommt gebürtig aus dem Ulmer Umland, wie er den anwesenden Mitgliedern erklärte. Der Rentner arbeitete bis zu seinem Ruhestand als Geschäftsführer für ein Gesundheitsberatungsunternehmen.

Die Idee zu Zammlebn ist gar älter als der Verein, denn die Gruppierung wurde bereits 2009 ins Leben gerufen, damals noch als Arbeitskreis. Aus einer Analyse von Wünschen der Bürger für ein gutes Miteinander erarbeiteten die Engagierten ein Leitbild. Bestimmend war dazu die Fragestellung "Was braucht es, damit ein soziales Miteinander funktioniert?", erläuterte Ingrid Hauptmann. Heute engagieren sich die Mitglieder des Vereins in einer Vielzahl sozialer Projekte. Angebote wie die Demenzhilfe, der Helferkreis Asyl oder auch der Mittagstisch sind nur ein Teil des vielfältigen Spektrums. Mittlerweile hat Zammlebn 100 Mitglieder, wovon 65 aktive ehrenamtliche Helfer sind. Im vergangenen Jahr konnte der Verein somit 3900 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, wie Hauptmann und Hubertus Klingebiel, der zweite Vorsitzende des Vereins, berichteten.

Bernadette Oppel, die seit dem 15. August 2018 die Projektleitung für die Demenzhilfe inne hat, dass heuer neun Helfer für 13 Klienten zuständig sind. Diese pflegen die Pflegebedürftigen stundenweise. "Angehörige brauchen Unterstützung um Kraft zu tanken", erläuterte Oppel. Für die Zukunft wünschte sie sich, dass Angehörige vermehrt den Weg zum Verein Zammlebn wählten. Informationszettel legt Oppel dazu aus und möchte damit für das Projekt werben. Auch appelliert sie an die Anwesenden, dass nur das "Weitersagen" die Chance einer möglichst frühen Entlastung der Pflegenden gebe.

Klingebiel erzählte von seinem Projekt "Zeit schenken". Ziel ist es, Menschen, die sozial nicht mehr wie gewohnt am Leben teilnehmen können, mit Besuchen oder Begleitungen zu erfreuen. Dazu zählen beispielsweise Spaziergänge, Behördengänge oder auch einfach nur das Gesellschaft leisten, wie Klingebiel berichtete. Im vergangenen Jahr hatte das Projekt zwölf Helfer, die zehn Personen betreut haben und insgesamt 450 Stunden Zeit verschenkten.

Mit dem Wechsel von Hauptmann zu Neumeister im Vorsitz soll nun auch frischer Wind in die Themenfelder kommen. In diesem Jahr will Zammlebn den Fokus auf die Wohnsituation in der Gemeinde legen. Das Wohnen sei ein wichtiges Thema, wie Neumeister sagte. Es sei nicht nur für die älteren Generationen von Interesse, sondern auch die Jüngeren seien von steigenden Preisen und geringen Angeboten betroffen.

Mit Danksagungen schloss der Bichler Bürgermeister Benedikt Pössenbacher die Versammlung und betonte den Wert des ehrenamtlichen Engagements der Mitglieder: "Die Gemeindeverwaltung kann nicht leisten, was Zammlebn leistet."

Am Dienstag, 14. Mai, findet ein Bürgerforum zum Thema "Heute und morgen in Benediktbeuern und Bichl" im Pfarrhof 4 in Benediktbeuern statt. Beginn ist um 19 Uhr.

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