Benediktbeuern:Vom Warentransport zur Vergnügungsfahrt

Mit der Umbruchzeit im Flößerhandwerk beschäftigt sich eine Ausstellung, die von 9. Oktober an in der Fachberatung Heimatpflege des Bezirks Oberbayern in Benediktbeuern gezeigt wird. Bis zum 20. November wird anhand von Flößerfamilien an Loisach und Isar gezeigt, wie sich die Flößerei von ihrer Blütezeit bis heute entwickelt hat.

Warentransporte auf dem Wasserweg waren über Jahrhunderte hinweg in Oberbayern die bevorzugte und oft auch die einzig mögliche Art, schwere Handelsgüter oder Baumaterial über weite Strecken hinweg zu verschicken. Für die Bevölkerung stellten dazu die regelmäßigen Floßverbindungen von Lenggries und Wolfratshausen nach München sowie von München nach Wien einigermaßen komfortable und günstige Reisemöglichkeiten dar.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts schränkten neue Bestimmungen den Kreis der Personen ein, die ein Floß bedienen durften. Flussregulierungen und der Bau von Kraftwerken an Isar und Loisach erschwerten zunehmend diese Art des Transports. Das Flusswasser stand nun den Kraftwerken zur Verfügung, längere Abschnitte der alten Wasserstraßen lagen trocken, das Passieren der neuen Wehre war nur noch für wenige Stunden möglich. Deshalb wurden Gütertransporte auf Straßen und auf Eisenbahntrassen umgeleitet. Alle diese Veränderungen hatten Konsequenzen für die Arbeit der Flößer. Nach 1900 beförderten sie fast nur noch Brenn- und Bauholz oder boten Vergnügungsfahrten für Ausflügler an.

Geöffnet ist die Ausstellung Dienstag und Samstag von 13 bis 16 Uhr, sonntags von 11 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 30.09.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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