Der Himmel über der Basilika ist wieder blau, von Normalität kann im Kloster Benediktbeuern aber keine Rede sein. Angesichts der Verwüstung, die ein Hagelsturm am 26. August dort angerichtet hat, bleiben Kloster, Klosterladen und Klostercafé noch mindestens bis Sonntag, 10. September, geschlossen. Gleiches gilt für die Gästehäuser des Klosters und des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) sowie für die Don-Bosco-Jugendherberge. Auch die geplanten Veranstaltungen des ZUK-Bildungsprogramms und des Aktionszentrums liegen vorerst auf Eis.
"Aus Sicherheitsgründen haben wir das Kloster durch einen Bauzaun abgeriegelt", sagt Einrichtungsleiter Franz Wasensteiner. Es gebe durchaus Neugierige, die sich gerne selbst ein Bild von den Schäden machen wollten. Andere würden gerne helfen. "Im Moment ist es uns am liebsten, wenn die Leute zu Hause bleiben." Es sei "einfach viel zu gefährlich, den Innenhof oder gar Gebäude zu betreten". Die Notmaßnahmen sind seinen Worten nach größtenteils abgeschlossen. Auf vielen Dächern seien nun Handwerker zugange, um kaputte Dachplatten auszutauschen.
In der Jugendbildungsstätte und der Jugendherberge, die relativ glimpflich davongekommen sind, könnte der Betrieb "in absehbarer Zeit" wieder aufgenommen werden, sagt Wasensteiner. Wann die Veranstaltungen wieder starten können, dazu möchte Pater Heinz Menz, Direktor der Mitbrüdergemeinschaft, in dieser Woche noch "eine Perspektive entwickeln". Gleiches gelte für die Öffnung des Klosterladens und des Klostercafés. Dazu müssten dann auch Wege ausgewiesen werden, die man gefahrlos betreten könne.
Freizeitangebot für betroffene Familien
Da auch viele Familien im Ort mit Schäden und Reparaturen kämpfen, haben sich Kloster und ZUK spontan ein Freizeitangebot einfallen lassen. Seit Mittwoch sind Kinder und Jugendliche zu künstlerischen, kreativen und musischen Aktivitäten jeweils zwischen 8 und 12 Uhr auf das Gelände der Don Bosco Schwestern (Bahnhofstraße 58) eingeladen. "Das wird sehr gerne und wohlwollend angenommen", sagt Menz. "Die Leute sind dankbar."
"Wir sind alle hier gleich betroffen", sagt Wasensteiner. "Jetzt geht's darum, gemeinsam den Wiederaufbau nach vorne zu treiben und hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen." An diesem Dienstag wird sich Bezirkstagspräsident Josef Mederer ein Bild von der Lage machen - mit Schutzhelm, versteht sich.