Süddeutsche Zeitung

Benediktbeuern:Gebühren für Wanderparkplätze

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Auch Benediktbeuern will den Ausflugsverkehr in geregelte Bahnen lenken.

Von Klaus Schieder, Benediktbeuern

Nach der Gemeinde Lenggries erhebt nun auch Benediktbeuern Gebühren für seine Wanderparkplätze. Ziel sei es, den Verkehr in geregelte Bahnen zu lenken, sagt Bürgermeister Anton Ortlieb (Bürgervereinigung Benediktbeuern). Fürs Parken muss man fortan am Stellplatz des Alpenwarmbads zahlen, wo ein Weg ins Lainbachtal führt, am Parkplatz im Lainbachtal in Richtung Benediktenwand, sowie am Sportplatz in Benediktbeuern. Das Tagesticket soll fünf Euro kosten, über die anderen, je nach Parkdauer abgestuften Gebühren wird noch beraten. Diesen Grundsatzbeschluss fasste der Benediktbeurer Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend, die coronabedingt im Allianzsaal des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) stattfand.

Der Grund für die Maßnahme ist vor allem der zunehmende Ausflugsverkehr. "Lenggries ist massiv belastet, bei uns ist es so, dass wir stark belastet sind", formuliert Ortlieb. Die Parkplätze würden vor allem von Ausflüglern und Wanderern genutzt, vor dem Alpenwarmbad und dem Schwimmbad nebenan stünden allerdings auch mal Einheimische mit ihren Fahrzeugen, wenn Sportereignisse stattfänden, berichtet Ortlieb.

Die neuen Parkgebühren sind für den Benediktbeurer Rathauschef ein Balanceakt. Auf der einen Seite will die Kommune ihre Gäste nicht vergraulen, andererseits kommt es in der Saison immer wieder zu Problemen, vor allem auf den Zufahrtswegen, die zugestellt sind. Deshalb nimmt die Gemeinde auch auf das Parkverhalten im Dorf ins Visier. Als "Brennpunkte" nennt Ortlieb dort unter anderem die Prälatenstraße auf der ganzen Länge, vor allem aber auf dem Abschnitt mit den Alleebäumen, die Asamstraße und die Feuerwehr-Zufahrten zum Kloster Benediktbeuern. Aus diesem Grund will die Verwaltungsgemeinschaft Benediktbeuern und Bichl nun dem Zweckverband Kommunales Dienstleistungszentrum (KDZ) Oberland mit Sitz auf der Tölzer Flinthöhe beitreten. Die KDZ-Mitarbeiter sollen künftig den ruhenden, aber auch den fließenden Verkehr im Klosterdorf überwachen. "Wir haben ja auch noch eine Bundesstraße", erklärt der Bürgermeister.

Mit der Höhe der Parkgebühren will sich Benediktbeuern an den üblichen Sätzen in den umliegenden Gemeinden orientieren. "Wir wollen damit kein Geld verdienen, sondern die Verkehrssicherheit stärken", betont der Rathauschef. Außerdem sollen mit den Einnahmen die Stellflächen gepflegt werden. Auf den von Wanderern genutzten Parkplätzen schwebt ihm neben dem Tagesticket eine Mehrtageskarte vor. Wer zum Beispiel auf der Tutzinger Hütte übernachte, komme ja erst am nächsten Tag wieder herunter, erklärt Ortlieb.

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Quelle:
SZ vom 22.01.2021
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