Behörden und UmweltNachhaltigkeit im Drucker

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Das Wolfratshauser Rathaus verbraucht etwa 700.000 Blatt Papier im Jahr.
Das Wolfratshauser Rathaus verbraucht etwa 700.000 Blatt Papier im Jahr. (Foto: imago images/Jochen Eckel)

Wolfratshauser Rathaus nutzt vorwiegend Recycling-Papier

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Das Wolfratshauser Rathaus nutzt neuerdings überwiegend Recycling-Papier. Dies ist die erste Folge des Beschlusses zur "nachhaltigen Beschaffung", den der Stadtrat im Februar 2020 gefasst hat. Die Stadt soll demnach künftig möglichst nur noch Produkte erwerben, die umweltschonend und unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wurden. Die Umstellung des Papiers ist ein erster Schritt, der aber Auswirkungen hat, wie der Sachstandsbericht der zuständigen Verwaltungsmitarbeiterin Alexandra von Alvensleben am Dienstag im Stadtrat gezeigt hat: Das Rathaus verbrauche circa 700 000 Blatt Papier im Jahr, sagte sie. Bei der Umstellung auf Recycling-Material spare Wolfratshausen nicht nur jährlich 10 500 Kilogramm Holz ein, sondern jeweils auch 61 Prozent Wasser und Energie, sowie 16 Prozent CO₂-Ausstoß.

Ihr Bericht zeigte auch, dass die Umsetzung des Auftrags in der Stadtverwaltung eine Herausforderung war. Schließlich habe man die Beschaffung, die bislang über verschiedene Lieferanten gelaufen sei, zentralisieren müssen. Dazu habe man die Mitarbeiter geschult, dann den zentralen Einkauf eingeführt und den Prozess optimiert. "Wir müssen die Produkte zu wirtschaftlichen Preisen erwerben und auch Mengenrabatte und Sonderkonditionen nutzen", erklärte von Alvensleben. Man habe einen Lieferanten gefunden, der den Anforderungen genüge, zu denen auch ein Online-Shop mit einem "grünen Warenkorb" im Kernsortiment gehört, der die Bestellungen einfach mache. Alle städtischen Institutionen wie Rathaus, Musikschule und Schulen hätten darauf Zugriff, könnten Material ordern und sich liefern lassen. Kriterien seien auch eine "ressourcenschonende Unternehmensphilosophie" und eine klimaneutrale Lieferung. Bis auf wenige Ausnahmen, beispielsweise für wichtige Dokumente, werde das "Verbrauchsbüromaterial" im Rathaus nun nachhaltig eingekauft, Drucker- und Kopierpapier gebe es nur noch mit Siegel. Auch das Magazin "Wolfratshausen aktuell" werde komplett auf Altpapier gedruckt.

Die Stadträte bedankten sich bei von Alvensleben. "Ihr Bericht zeigt, wie umfassend und sinnvoll Sie diesen Prozess gestaltet haben", sagte die Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne) - und dass die Entscheidung, erst einmal mit dem Papier zu beginnen, die richtige gewesen sei. Potenzial in Sachen nachhaltiger Beschaffung sieht von Alvensleben künftig noch bei anderen Produkten wie beispielsweise Büromöbeln und Druck-Erzeugnissen, aber auch in der IT. Es gebe aber auch schon in anderen Bereichen etwas vorzuweisen, sagte sie. So würden bereits jetzt nur nachhaltige Diensthandys angeschafft. Und Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) betonte, dass seit sieben Jahren nur noch Elektroautos als Dienstfahrzeuge erworben werden.

© SZ vom 19.11.2021 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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