Bauprojekt mitten auf Tölzer Golfplatzanlage:Strasserhof wird Feriensitz für Gäste

Strasserhof Bad Tölz Neubau Pläne

Der weithin bekannte Strasserhof wurde 1893 im damals typischen Italiener-Stil errichtet, ehe er nach etwa zehn Jahren Leerstand 2021 abgerissen wurde. Die Pläne des neuen Eigentümers des Areals für einen Neubau orientieren sich optisch an dem geschichtsträchtigen Vorgängerhaus.

(Foto: Privat/OH)

Der neue Eigentümer plant eine Anlage mit rund 65 Wohnungen, Spa und Tiefgarage. Der Neubau soll dem geschichtsträchtigen Vorgänger stark ähneln.

Von Klaus Schieder

Der Strasserhof in Wackersberg, der 2021 abgerissen wurde, ersteht neu: Tassilo Perras, neuer Eigentümer und Präsident des Golfclubs Bad Tölz, will anstelle des geschichtsträchtigen Gebäudes ein Ferienhaus in optisch ähnlicher Form errichten. Auf 4000 Quadratmetern Fläche sollen circa 65 Wohnungen entstehen, die zwischen 40 und 120 Quadratmeter groß sein sollen. Geplant sind außerdem ein 2000 Quadratmeter großes Spa für Erwachsene und Kinder mit Innen- und Außenschwimmbecken, Wellness- und Fitnessbereich. In einer Tiefgarage sollen um die 100 Parkplätze auf zwei Ebenen untergebracht werden. "Geschaffen wird ein Ferienlandsitz mit Hotelcharakter", betont Perras. "Gäste profitieren von der Freiheit einer Ferienwohnung, haben gleichzeitig aber alle Annehmlichkeiten eines Hotels."

Der Strasserhof auf einem Höhenrücken westlich von Bad Tölz hat eine lange Geschichte. Das Gebäude, das mehr als zehn Jahre lang leer stand, wurde 1893 im damals typischen Italiener-Stil errichtet. Zu dem Ensemble gehört auch das 1793 errichtete Kapellenhaus. Der Strasserhof selbst - einst ein beliebter Einkehrort - war nicht mehr zu sanieren und einsturzgefährdet, nachdem Winterfrost zu einem großen Wasserschaden geführt hatte. Ziel sei es nun, "die historische Bedeutung eines der ehemals schönsten Bauernhöfe in der Region wiederzubeleben und zu erhalten", teilt Perras mit. Deshalb will er einen neuen Hof mit drei Vollgeschossen bauen, der seinem Vorgänger stark ähnelt. Allerdings ruht das Gebäude auf einem runden, modernen Unterbau mit einer Glasfassade, der das Spa und einige Gartenwohnungen beherbergt.

"Nach gut 30 Jahren ist das Ensemble Strasserhof, Kapellenhaus und Golfplatz nun wieder in einer Hand", sagt der neue Besitzer. In der Münchner Region gebe es etwa 30 Golfplätze, darunter aber keinen, der mittendrin Wohnungen anbietet. "Insofern ist unser Angebot einmalig", so Perras. Einige der Domizile sollen zur Teilfinanzierung des Projekts veräußert werden. "Käufer können die Wohnungen bis zu acht Wochen im Jahr selbst nutzen und profitieren das restliche Jahr von einer guten Rendite durch die Vermietung des Betreibers an Dritte", erklärt Perras sein Konzept. Der Baubeginn ist im Frühjahr 2023 vorgesehen, zwei Jahre später soll das Ferienhaus bezugsfertig sein.

Den Weg für den Kauf ebnete der Gemeinderat Wackersberg in seiner letzten Sitzung 2021. Der Strasserhof gehörte zuvor Johannes Tien, der ihn 2018 erworben hatte, um dort ein Hotel garni mit 30 Zimmern einzurichten. Das Haus hätte er jedoch sanieren müssen, was für ihn ob der Lärm- und Brandschutzvorgaben jedoch nicht zu finanzieren gewesen wäre. Außerdem hätte er dort "viele der Gedanken und zukünftig erforderlichen Benefits für die Gäste" nicht verwirklichen können, erklärt er. Tien ist deshalb schon vor gut zwei Jahren umgeschwenkt und treibt seither die Pläne für das Naturhotel auf der Wackersberger Höhe voran. Die Pläne sehen ein Hauptgebäude mit 49 Zimmern und 98 Betten, eine Berg- und eine Waldsuite von je 35 Quadratmetern sowie einer Sundown-Lounge vor, zudem drei Lodges und einen Carport. Damit will Johannes Tien vor allem Urlauber ansprechen, die Wellness und Entspannung in der Natur suchen. "NatureNess" nennt er diese Konzeption. "Auf der Wackersberger Höhe haben wir die Möglichkeiten, die uns am Strasserhof nicht gelungen wären."

Eine Konkurrenz zwischen Ferienhaus und Naturhotel sieht Tien nicht. Die beiden Vorhaben seien "eine willkommene Ergänzung im hochwertigen Bereich", sagt er. Im Strasserhof würden sich die künftigen Gäste selbst versorgen, mit dem Spa sei das Angebot auch eher auf Familien ausgerichtet. Im Naturhotel dagegen setze man auf Ruhe und Erholung, nicht auf Kinderlärm. "Wir wollen da kein Halligalli", sagt er. Für das Naturhotel soll die Baustraße angelegt werden, sobald die Witterung dies zulässt. Dann werden man zunächst einmal mit Kanalarbeiten anfangen, sagt Tien. Der Baubeginn soll dann ebenfalls im Frühjahr 2023 sein.

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