Baumfällung in Penzberg:Engel mahnt mehr Respekt an

Grünen-Stadträtin kritisiert Eile

Warum diese Eile? Das fragte sich die Penzberger Grünen-Stadträtin Kerstin Engel in der Sitzung, nachdem vier Birken neben dem ehemaligen Metropol-Kino gefällt worden waren. Zuvor hatte die Ortsgruppe des Bunds Naturschutz (BN) schriftlich die Stadt darum gebeten, diese Aktion zu überdenken. Der Bauausschuss hatte die Fällung für die Baustelleneinrichtung am Metropol genehmigt. Dort soll die Musikschule ein neues Zuhause erhalten. "Das ist schon bisserl auffällig", sagte Engel. Nach ihrer Ansicht geht es grundsätzlich um den höflichen Umgang zwischen Stadt und Bürgern.

Am 3. September hätte der Bund Naturschutz seine Bitte wegen der Birken verschickt, zwei Wochen später seien die Bäume gefällt worden, ohne dass das Rathaus noch einmal das Gespräch mit den Naturschützern gesucht habe, sagte Engel. Außerdem seien die Bäume mit einer Ausnahmegenehmigung umgeschnitten worden. "Warum diese Ad-hoc-Fällung?", fragte Engel.

Die Baustelle werde in den nächsten Wochen eingerichtet, lautete die Antwort der Verwaltung, nicht erst im kommenden Jahr. An anderer Stelle wie etwa auf dem Parkplatz beim Theater oder vor der Stadthalle sei dies nicht möglich. Außerdem müsse es der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und der Polizei, die sich alle in der Nähe befinden, jederzeit möglich sein, ungehindert von Bauzäunen, Maschinen und ähnlichem zum Einsatz zu kommen. "Keiner von uns fällt gerne Bäume", sagte Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD). Sie verwies darauf, dass die Naturschützer seit der Entscheidung des Bauausschusses im April genug Zeit gehabt hätten für ihren Einspruch. Kämmerer Johann Blank erklärte, dass die Stadt etwa vor einer Woche die Ausnahmegenehmigung im Landratsamt beantragt habe. Alles sei demnach rechtens. Engel blieb dabei, dass der Eindruck entstehe, das Schreiben des BN sei der Auslöser gewesen. Nicht einmal mehr zu antworten sei ungut gewesen.

Zehetner verwies darauf, dass die Stadt in diesem Jahr 100 neue Bäume anlässlich des Stadterhebungsjübiläums gepflanzt habe. Für die Birken werde es ebenfalls Ersatz geben. "Auch wenn der Zeit zum Wachsen braucht."

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