Bauausschuss stimmt zu:Penzberger Rochade

Kinderhaus Penzberg

Die Kinderkrippe an der Birkenstraße kann vorerst bleiben, wo sie ist. Denn für das Hallenbad-Parkhaus ist ein neuer Standort gefunden.

(Foto: Manfred Neubauer)

Nun soll es einen Jugendtreff in der Molkerei, ein Parkhaus anstelle des Chill out und einen neuen Kita-Standort geben

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

"Zurück auf Los", hieß es in der Sitzung des Penzberger Bauausschusses am Dienstag. Die Verwaltung präsentierte eine Rochade bei den Standorten für den Jugendtreff Chill out, dem neuen Kinderhaus und dem Parkhaus für das geplante Familienbad. Die Penzberger Jugendlichen dürfen sich über eine neue Bleibe in der ehemaligen Molkerei an der Christianstraße freuen; das alte Chill out an der Seeshaupter Straße wird abgerissen, doch weicht das Häuschen nicht einer Kinderkrippe, sondern dem Parkhaus für das Schwimmbad. Dafür soll eine neue, größere Kinderbetreuungseinrichtung in dem Waldstreifen zwischen Nonnenwaldstadion und Nonnenwaldstraße entstehen. Der Bauausschuss befürwortete alle drei Vorhaben. Der Stadtrat muss der Rochade noch zustimmen.

Größer, cooler und mit einem partytauglichen Außenbereich ausgestattet kommt der künftige Jugendtreff daher. Er entsteht im Erdgeschoss auf der Rückseite der alten Molkerei zum Säubach hin. Auf 255 Quadratmetern können sich die jungen Erwachsenen voraussichtlich von November 2020 an austoben. Geplant sind ein Büroraum, ein Bereich zum Musikhören, neue WC-Anlagen, ein Bandraum sowie ein großer Aufenthaltsbereich mit Tresen. Man habe mit dem Pächter der Fläche vereinbart, dass dieser zum 30. Juni auszieht, sagte Bauamtsleiter Justus Klement. Dann könne der Umbau starten.

Die Stadt lässt sich das neue Chill out einiges kosten: auf gut 180 000 Euro werden die Gesamtkosten geschätzt, die Leistungen des Bauhofs werden auf etwa 41 000 Euro angesetzt. Man freue sich, wenn die Jugendlichen beim Ausbau mithelfen würden, sagte Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD). Ihre Fraktionskollegin Regina Bartusch ergänzte, dass diese Lösung nicht nur ein bis zwei Jahre Bestand haben dürfe und dass sich die Öffnungszeiten ausweiten müssten. Auf Nachfrage von Wolfgang Schweiger (Grüne) erklärte Zehetner, dass die Jugendlichen davon ausgehen könnten, zehn Jahre plus x in der alten Molkerei bleiben zu können.

Ein komplettes Umdenken hat bei Bauausschuss und Verwaltungsrat der Stadtwerke eingesetzt, was den Standort des Parkhauses für das neue Schwimmbad angeht. Hieß es in früheren Sitzungen, der Funktionsbau könne nicht auf dem Gelände des alten Chill out gebaut werden, weil er die Sicht auf das neue Schwimmbad behindern würde, steht nach einem Infotreffen und einer Ortsbesichtigung in dieser Woche fest, dass man das neue Schwimmbad ohnehin nicht sehen würde bei der Einfahrt von der Seeshaupter Straße in die Birkenstraße. Ergo kann ruhig ein Parkhaus an dieser Ecke errichtet werden, zumal sich so auch der Weg der Hallenbadbesucher zum Parkhaus und von dort zur neuen Freizeiteinrichtung deutlich verkürzen würde. 2021 könnte demnach mit dem Bau des Parkhauses begonnen werden, das - so waren sich die Stadträte einig - architektonisch ansprechend an dieser prominenten Stelle gestaltet werden müsse.

Mit dem neuen Standort für das Parkhaus ist der Druck im Rathaus weg, einen anderen Standort für die Kinderkrippe auf dem Parkplatz hinter der Landkreis-Turnhalle zu finden. Mit deutlich mehr Zeit kann ein Bebauungsplan für die Fläche östlich des Rasenplatzes an der Nonnenwaldstraße aufgestellt werden. Die Staatsforsten haben sich bereit erklärt, das Areal der Stadt Penzberg zu überlassen.

Wie Klement berichtete, könne auf dem Gelände weit mehr als eine Kinderkrippe realisiert werden. Diese neue Betreuungseinrichtung decke den Bedarf über das Jahr 2025 hinaus. Das Landratsamt Weilheim-Schongau könne mit diesem Standort weitaus besser leben, als mit dem an der Seeshaupter Straße. Laut Klement könnte im ersten Quartal 2021 mit dem Bau begonnen werden. In Betrieb gehen würde die Einrichtung dann im September 2022.

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