Bauausschuss:Neuer Kreisel

Bad Tölz präferiert Kreisverkehr an der Sachsenkamer Straße

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz

Die Stadt Bad Tölz und das Staatliche Bauamt Weilheim sind gerade nicht gut aufeinander zu sprechen. Nun könnte sich der nächste Konflikt anbahnen. Wieder geht es um einen Kreisverkehr, den Bad Tölz gerne hätte. Sie sieht einen Verbesserungsbedarf an der Kreuzung Sachsenkamer Straße/Bahnhofstraße auf Höhe des ehemaligen Arbeitsamtes. Für die Planung und Realisierung des Kreisels ist das Weilheimer Amt zuständig, da es sich um zwei Staatsstraßen handelt. Das Problem: An dieser Stelle könnte ein Rondell einen maximalen Durchmesser von 35 Metern haben. Das werde das Staatliche Bauamt ablehnen, warnte Bauamtsleiter Christian Fürstberger im Bauausschuss des Stadtrats. Weilheim genehmige Kreisverkehre erst von 40 Metern Durchmesser an.

Die Einfahrtswinkel in Richtung stadtauswärts und zum Bahnhof seien zu spitz, weshalb man an diesem Knotenpunkt einen Kreisverkehr möchte, führte Fürstberger aus. Bereits 2007 hatte die Stadt das Büro Brilon, Bondzio und Weiser mit einer Untersuchung und Berechnung beauftragt. Die Experten kamen zum Schluss, dass ein Kreisverkehr an der Kreuzung Sachsenkamer Straße/Bahnhofstraße "für eine vernünftige zukunftsfähige Planung allem anderen vorzuziehen ist". Fürstberger erklärte allerdings auch, dass die bestehende Kreuzung durchaus funktioniere. Nur zu Stoßzeiten morgens und nachmittags gebe es Probleme an dieser Stelle, etwa mit RVO-Bussen. Diese würden regelmäßig zwei Fahrspuren blockieren.

Da die Stadt im kommenden Jahr die Gehwege im Zuge der Sanierung der Sachsenkamer Straße erneuern möchte, würde es sich anbieten, den Kreisverkehr gleich mit in Angriff zu nehmen, so Fürstberger. Die Stadt hat am 16. Oktober in einer E-Mail einen entsprechenden Antrag das Straßenbauamt gerichtet. Der Tölzer Bauamtsleiter befürchtet allerdings "Grabenkämpfe" mit der Behörde wegen des geringen Durchmessers. Doch größer kann der Kreisel an dieser Stelle nicht werden. Mit 35 Metern würde es bereits Konflikte mit den Abständen zum ehemaligen Arbeitsamt, das als Wohnhaus privat genutzt wird, und einem von der Stadt vermieteten Gebäude auf der anderen Seite geben.

Der Bauausschuss hielt aber an dem neuen Kreisel fest. Wenn möglich, soll dieser kleiner ausfallen. Ein von Lastwagen und Bussen überfahrbarer Kreisel wie am Amortplatz sei an Staatsstraßen nicht erlaubt, so Fürstberger. Die Stadt hofft, die Weilheimer Behörde mit der Verkehrssicherheit für Fußgänger überzeugen zu können. Deren Möglichkeiten, gefahrlos die Sachsenkamer Straße zu passieren, würde sich mit den für sie eingerichteten Querungshilfen erheblich verbessern.

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