Es ist keine Seltenheit, dass Basiliken in ihrem langen Leben auch mal zu Großbaustellen werden. Seitdem das Unwetter im August 2023 die Basilika in Benediktbeuern stark beschädigte, gehört auch sie zu den Gotteshäusern, die wegen Renovierungsarbeiten temporär geschlossen sind. Eigentlich sollten die Schäden – zerbrochene Fenster, feuchter Dachstuhl – bis Ende 2025 repariert werden. Nun hat sich vor einigen Wochen herausgestellt, dass die Schäden doch größer sind, als zuerst angenommen. Die Stahlbetonkonstruktion, die in den 1960-er Jahren zur Stabilisation über dem Gewölbe eingebaut wurde, ist nicht mehr tragfähig und liegt jetzt als zusätzliche Last auf dem Gewölbe. Risse sind bereits sichtbar – die Basilika ist einsturzgefährdet.
„Es ist wirklich sehr bedrohlich“, sagt Pfarrer Bernhard Stiegler. Aber sie hätten Glück im Unglück. Weil Gerüst und Kran wegen der Renovierungsarbeiten sowieso vor Ort seien, könne zeitnah mit der Stabilisierung des Gewölbes begonnen werden. Die Planungen laufen schon. 6,8 Millionen Euro wird das Ganze – inklusive der Schadenbeseitigung, die durch Hagel und Starkregen entstanden sind – mindestens kosten. 3,2 Millionen davon übernimmt die Versicherung, 75 Prozent vom Rest das Bistum Augsburg. Bleiben rund 900 000 Euro für die Kirchenstiftung Sankt Benedikt. Zu viel, sagt Stiegler, die Rücklagen würden dafür nicht reichen. Die Basilika sei auf Gelder aus Fördertöpfen und auf Spenden angewiesen.
Eigentlich hatte die Kirchenstiftung ihre Rücklagen für Modernisierungsmaßnahmen nutzen wollen. Elektrische Leitungen und der Brandschutz sollten verbessert, LED-Lampen und eine PV-Anlage installiert werden. Jetzt stünden aber die Renovierungsarbeiten im Vordergrund. „Die Basilika ist unbezahlbar“, sagt Stiegler, „unvorstellbar, wenn sie einstürzen würde.“