Bananafishbones im Tölzer Kurhaus:"Das rührt mich"

Wegen ihrer wachsenden Beliebtheit geben die Bananafishbones heuer gleich vier Weihnachtskonzerte.Ein Gespräch mit Sebastian Horn über schlafende Fans, überraschende Songs und Ehrerbietung.

Von Stephanie Schwaderer

Bananafishbones Weihnachtskonzert 2010

Die Bananafishbones veranstalten in diesem Jahr gleich vier Weihnachtskonzerte.

Die drei Könige im Tölzer Kurhaus: Seit Ende der 90er Jahre laden Florian Rein, Peter und Sebastian Horn zum Weihnachtskonzert der Bananafishbones. Wegen stetig steigender Nachfrage wurden aus einem Unplugged-Konzert erst zwei, dann drei und nun sogar vier Abende. Was ist das Geheimnis der 1987 gegründeten Band? Die SZ sprach mit Sebastian Horn, Sänger, Gitarrist und Vater von fünf Kindern.

SZ: Eure Fangemeinde wächst und wächst. Bringen die Leute mittlerweile ihre Kinder mit?

Sebastian Horn:In den ersten Reihen sitzen tatsächlich immer viele, die im zweiten Set einschlafen, also die ganz Kleinen, Vier- bis Fünfjährigen. Da bin ich schon manchmal runtergehüpft und hab sie ein bisschen erschreckt. Die Ältesten sind über 70. Für viele Leute sind unsere Konzerte ein besonderes Erlebnis, weil sie hier alte Bekannte treffen, die sie sonst nie sehen. Dann haben wir auch Fans aus Amsterdam, Berlin oder Österreich, die jedes Jahr anreisen und immer wieder Freunde mitbringen. Vier Konzerte - das ist Wahnsinn! Dass so viele diese Strecken auf sich nehmen, das rührt mich.

Liegt dieser Zulauf auch am speziellen Weihnachtsprogramm?

Wir bereiten uns auf keinen anderen Auftritt so intensiv vor. Auch heuer gibt es wieder sieben neue Stücke, Weltpremieren, und einige Sachen vom vergangenen Jahr, die noch nicht auf CD zu haben sind. 70 Prozent des Programms sind neu und unbekannt. Das ist so, wie man früher Musik gehört hat: Man geht auf ein Konzert und lässt sich überraschen. Wie immer haben wir auch wieder drei Coverversionen von Bands im Programm, die wir lieben - als Ehrerbietung.

Was sind das für neue Stücke?

Die sind wie wir: Komplett gemischt. Von mir ist zum Beispiel ein Countrystück dabei, das ich im Gedenken an Johnny Cash geschrieben habe. Von meinem Bruder stammt ein wunderschönes Lied, das er für seine helle, flirrende Stimme komponiert hat - er ist ja viel feinfühliger als ich. Dazu kommt Filmmusik, popige Songs, alles Mögliche.

Ihr steht seit 25 Jahren zusammen auf der Bühne. Macht das noch Spaß?

Zeitweise sind wir uns ganz schön auf die Nerven gegangen. Dann haben wir damit begonnen, dass jeder für sich seine eigenen Sachen macht, so dass nicht jede Idee bei den Fishbones untergebracht werden muss. Das war ein guter Prozess. Jetzt können wir uns ganz auf unsere Stärken konzentrieren. Wir waren selten so kreativ wie im vergangenen Jahr.

Was sind die Herausforderungen 2013? Das Singspiel auf dem Nockherberg?

Der Nockherberg wird eine große Ehre, aber keine Herausforderung. Eine große Herausforderung ist es, den 900 Seiten-Roman "Jenseits von Eden" von John Steinbeck für die Münchner Schauburg in eine Theaterversion zu bringen und dazu coole Songs zu verfassen, die diesem Meisterwerk gerecht werden. Außerdem will ich das Kinderbuch "Rico, Oskar und die Tieferschatten" von Andreas Steinhöfel vertonen und ein Kinder-Musical über einen Bagger herausbringen. Ja, und dann haben wir alle Familie und viele Kinder, das ist auch eine Herausforderung.

Welche Musik gibt es bei euch unterm Weihnachtsbaum?

Zuerst packe ich die Gitarre und mein Großer das Akkordeon aus, dann singen und spielen wir die klassischen Weihnachtslieder. Da haben vor einem Jahr sogar die kleinen Zwillinge eine halbe Stunde durchgehalten. Später läuft dann vermutlich Leslie Feist, und irgendwann lege ich gerne die Mondscheinsonate auf.

Bananafishbones: Weihnachtskonzert - Unplugged im Tölzer Kurhaus; die Abende am 21., 22. und 23. Dezember sind ausverkauft, für Donnerstag, 20. Dezember, 20 Uhr, gibt es noch Restkarten bei der Tölzer Touristinfo, Tel. 8041/78 67 20

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