Bad Tölz-Wolfratshausen:Weniger Flüchtlinge im Landkreis als erwartet

Im Landkreis hat sich die Situation der Unterbringung von Asylsuchenden etwas entspannt. Dies sagte der Sozialamtsleiter Thomas Bigl am Mittwoch im Kreistag. Er stellte dem Gremium die Prognose für die Asylbewerberzahlen vor.

In den vergangenen Wochen seien nicht die erwarteten 70 Flüchtlinge pro Woche im Landkreis angekommen, sagte Bigl, sondern es habe wöchentlich lediglich 57 Zuweisungen der Regierung von Oberbayern gebe. Bis zur Kalenderwoche 10 im nächsten Jahr, das ist Anfang März, gebe es einen Puffer an Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Aber nur, betonte der Sozialamtsleiter, wenn es bei 57 Personen pro Woche bleibe und in keiner der belegten Hallen eine Infektionskrankheit ausbreche, was eine Quarantäne und den Umzug nicht erkrankter Flüchtlinge nach sich zöge.

Das bestätigte René Beysel, Hauptamtsleiter in der Kreisbehörde. Außer den bereits belegten Turnhallen und der Stockschützenhalle in Königsdorf, die kommende Woche in Betrieb gehe, würden keine weiteren Hallen gebraucht - allerdings nur, wenn es bei der Zuweisung bleibe und die laufenden Bauvorhaben abgeschlossen würden. Belegt sind die Turnhallen am Bad Tölzer Gymnasium (Erstaufnahmeeinrichtung im Rahmen des sogenannten Notfallplans) und am Ickinger Gymnasium, das Vereinsheim Eurasburg, Turnhalle und Gemeindesaal in Münsing sowie die Turnhalle in Sachsenkam.

In den kommenden Wochen kommen die Siedlung "Am Kranzer" in Reichersbeuern, die Containeranlage in Wackersberg, die Turnhalle oder das katholische Pfarrheim in Dietramszell, das alte Pfarrheim am Loisachbogen und das Vermessungsamt, beides in Wolfratshausen, als Asylbewerber-Unterkünfte hinzu.

Gerüchte über eine angeblich akute Belegung der Mehrzweckhalle in Wolfratshausen-Farchet weist Bürgermeister Klaus Heilinglechner zurück. Er sagt, grundsätzlich müsse man zwar damit rechnen, dass weitere Hallen belegt werden. Aber aktuell sei die Mehrzweckhalle nicht erforderlich. Er habe lediglich für alle Fälle die Vorsitzenden der Sportvereine für Samstag zu einem Gespräch gebeten. Dabei wolle er allgemein erörtern, was geschähe, wenn die Halle mit Flüchtlingen belegt würde, und sie darum bitten, dann untereinander eventuell freie Trainingszeiten auszutauschen.

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