Bad Tölz-Wolfratshausen:Sauberes Badevergnügen

Schwimmen in den Seen im Landkreis ist hygienisch bedenkenlos, teilt Gesundheitsministerin Melanie Huml mit. Sämtliche Proben auf schädliche Bakterien sind auch in diesem Jahr unauffällig geblieben.

Von Claudia Koestler und Armin Greune, Bad Tölz-Wolfratshausen

Zugegeben, wer in diesen Tagen Kühle und Erfrischung erleben will, muss nur kurz vor die Tür nach draußen treten. Trotzdem, es ist Sommer, zumindest dem Kalender nach, und vielleicht liegen ja noch sonnenintensive Tage voraus, an denen sich der Wunsch nach kühler Erfrischung tatsächlich mit einem Sprung in einen klaren See verwirklichen lässt.

Die gute Nachricht für diesen Fall: An den meisten kontrollierten Badestellen in Bayern kann man ohne Risiko plantschen. Die als Badeseen deklarierten Gewässer im Landkreis weisen sogar allesamt eine ausgezeichnete Qualität auf. Das belegen die aktuellen regelmäßigen Wasserproben, wie Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Starnberg mitteilte.

Die Gänsekotproblematik ist bei Bayerns Gesundheitsministerin zwar nicht unbemerkt geblieben: Auch Huml musste am Mittwoch auf der Liegewiese im Erholungsgebiet Kempfenhausen immer wieder auf den Boden schauen, um nicht in die Hinterlassenschaften der Vögel zu treten. Ihre Botschaft zur Qualität der bayerischen Badeseen war indes nahezu ungetrübt: Im Jahr 2016 wurden bisher bayernweit 1122 Proben untersucht, die jeweiligen Gesundheitsämter entnehmen im Zeitraum vom 15. Mai bis zum 15. September dafür regelmäßig Wasserproben. "Fast alle Ergebnisse bestätigten die größtenteils hervorragende Qualität der bayerischen Badegewässer. Nur drei Proben wurden aufgrund erhöhter Konzentrationen von Enterokokken-Darmbakterien beanstandet. Später entnommene Kontrollproben hatten jedoch wieder sehr gute Qualität", sagte Huml. Untersucht werden die Proben regelmäßig auf Darmbakterien "Escherichia coli" und "Intestinale Enterokokken", bei bestimmten Seen und bei besonders großer Hitze werde nach Angaben von Huml auch auf Blaualgen geachtet.

Badeseen haben gute Wasserqualität

Kopfüber einfach in den nächsten See springen - das ist im Landkreis gesundheitlich unbedenklich, denn die Wasserqualität ist an den Badeseen gut bis ausgezeichnet.

(Foto: dpa)

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist das Schwimmen folglich gesundheitlich unbedenklich. Zur Überprüfung verpflichtet wäre das Landratsamt allerdings nur bei den sogenannten EU-Badegewässern, von denen es 376 an 294 Seen in Bayern gibt und von denen fünf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen liegen: Starnberger See (Ammerland Nord), Bibisee (Badestrand Westufer), Walchensee (Badestrand Westufer), Sylvensteinsee (Wasserwachthütte) und Kirchsee (Steg Kiosk).

Der Starnberger See hat aber generell und überall Badequalität: Elf der zwölf Entnahmestellen fallen in die beste Bewertungsstufe, lediglich der gemeindliche Badeplatz in Seeshaupt wird derzeit nur in der zweiten Kategorie "gut" geführt.

Am Bibisee in Königsdorf gab es in den vergangenen 30 Jahren keine Beanstandungen, und auch 2016 ist bislang keine Ausnahme. Sowohl die Proben im Mai als auch im Juni dieses Jahres ergaben sauberes Wasser. Einer der größten und tiefsten Alpenseen Bayerns, der Walchensee, blieb genauso ohne Beanstandung wie der Sylvensteinsee. Beliebt ist zudem bei Einheimischen wie Ausflüglern der Kirchsee bei Sachsenkam. Auch hier spricht nichts gegen das Schwimmen: Messungen belegen auch hier eine ausgezeichnete Badegewässerqualität. Populäre Badeseen, die über der Landkreisgrenze hinaus liegen, erhielten ebenfalls allesamt grünes Licht: Die Osterseen etwa waren bislang allesamt bakteriologisch einwandfrei.

Melanie Huml nimmt Wasserprobe; Melanie Huml am Starnberger See

Gesundheitsministerin Melanie Huml nahm eine Probe. Mit dabei Starnbergs Landrat Karl Roth (links) und Gesundheitsamtsleiter Lorenz Schröfl.

(Foto: Fuchs)

Darüber hinaus kontrolliert das Amt sogar noch alle weiteren Badeplätze an den fünf Seen sowie an 21 weiteren Weihern im Landkreis. Darunter finden sich solch beliebte Badeplätze wie der Buchner Weiher, der Buchsee, das Freibad Eichmühle in Bad Tölz, der Harmatinger Weiher, der Kochelsee mit seinen Badeplätzen an den beiden Campingplätzen, die Kogler Lack oder der Waldweiher Dietramszell. Insgesamt ist die Qualität an 17 der 21 Gewässer einwandfrei. Nur an den Weihern in Degerndorf, am Hochlandlager in Königsdorf und in den Lenggrieser Baggerweihern am Trattenbach und bei der Bretonenbrücke herrscht heuer wie bereits in den vergangenen Jahren Badeverbot.

"Insgesamt schneiden die bayerischen Seen im europäischen Vergleich überdurchschnittlich gut ab", sagte die Ministerin. Mehr als 94 Prozent der 376 EU-Badestellen im Freistaat seien aktuell als "ausgezeichnet" eingestuft.

Die aktuelle Badegewässerkarte des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist abrufbar unter http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/hygiene/wasser/badeseen/karte_eubadestellen_bayern.htm. Wie es um die fortwährende Wasserqualität und die Temperaturen der Seen im Landkreis steht, veröffentlicht das Landratsamt unter www.lra-toelz.de/aktuelles/badegewaesser-im-landkreis.

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