Süddeutsche Zeitung

Bad Tölz-Wolfratshausen:Post bleibt sonntags liegen

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Klaus Barthel kritisiert Pläne zu reduzierter Briefkasten-Leerung

Der Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel (SPD) übt Kritik an den Plänen der Deutschen Post, am Sonntag bedeutend weniger Briefkästen zu leeren als bisher. "In weiten Teilen Bayerns und in vielen Landkreisen könnte so in der Praxis mehr als zwei Tage lang kein Brief mehr aufgegeben werden, wenn zum Beispiel die Samstagsleerung schon am Vormittag erfolgt, die nächste Leerung dagegen erst am Montagnachmittag", heißt es in einem Schreiben aus seinem Wahlkreisbüro.

Die Deutsche Post hatte vor wenigen Tagen angekündigt, am Sonntag nur noch 2000 Briefkasten statt wie bisher 11 000 zu leeren. Für den Landkreis könnte das bedeuten, dass Bürger sonntags nur noch in Geretsried oder Bad Tölz Briefe aufgeben können, die dann auch abgeholt werden. Denn vor allem in ländlichen Regionen sollen in Zukunft sonntags weniger Postautos unterwegs sein - in Städten mit mehr als 20 000 Einwohnern und wohl auch Kreisstädten soll die Sonntagsleerung dagegen bestehen bleiben. Die Änderung soll ab diesem Monat schrittweise in Kraft treten.

Barthel sieht die Einschränkung vor allem deshalb kritisch, weil das Porto für einen Standardbrief erst zum Jahresbeginn von 62 auf 70 Cent erhöht wurde: "Deutlich mehr Geld für weniger Leistung - das geht nicht", sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete. Man werde die Bundesnetzagentur einschalten, um zu klären, ob die Sonntagsleerung sich nur an der Zahl der Sendungen bemesse oder auch an den konkreten Bedürfnissen der normalen Kunden. Es müsse auch in ländlichen Regionen mit vertretbarem Aufwand möglich sein, fristwahrende Briefe zu verschicken. Barthel glaubt zudem, dass weitere Kürzungen folgen könnten: "Der nächste zu befürchtende Schritt wäre die weitere Einschränkung bei der Montagszustellung."

Einen Überblick, wo der nächste Briefkasten ist und ob er auch am Sonntag geleert wird, können sich Bürger im Internet verschaffen: Unter www.postfinder.de gibt die Post Auskunft.

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Quelle:
SZ vom 05.02.2016 / Ratz
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