S-Bahn:Einfacher für den Kunden

S-Bahn: Für Kunden der S7, die von Wolfratshausen zum Münchner Marienplatz wollen, wird es bald günstiger.

Für Kunden der S7, die von Wolfratshausen zum Münchner Marienplatz wollen, wird es bald günstiger.

(Foto: Hartmut Pöstges)

MVV-Tarifreform tritt am 15. Dezember 2019 in Kraft.

Von Alexandra Vecchiato

Übersichtlicher für die Kunden soll der Fahrkartenkauf werden dank der Tarifreform des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV). Sie gilt vom 15. Dezember 2019 an. Künftig gibt es keine Ringe mehr, sondern nur noch sechs Zonen um den Kernbereich München (Zone M). Gewinner dieser Reform sind die Nutzer von Monatskarten. Rabatte gibt es auch für Streifen-, Abo- und Jahreskarten.

Der S-Bahnhof Wolfratshausen liegt auf der Grenze der Zonen 3 und 4. Wer dort einsteigt und zum Marienplatz möchte, zahlt bislang für die "Isarcard" 152,50 Euro im Monat. Deutlich günstiger wird es vom 15. Dezember an: Der Preis für diese Monatskarte sinkt für diese Fahrt auf 137,90 Euro. Die Streifenkarte wird um 17 Prozent billiger - von 8,70 Euro (sechs Streifen) auf künftig sieben Euro (fünf Streifen). Doch nicht immer wird es günstiger. Die "Isarcard" für den Monat von Icking etwa zum Flughafen München wird sieben Prozent teurer. Die Fahrkarte kostet bisher 175,10 Euro und künftig 187,40 Euro.

Es gebe Gewinner und Verlierer, sagte MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch bei der Präsentation der Reform in München. Die meisten S-Bahn-Nutzer allerdings würden aus seiner Sicht von der Neuordnung profitieren. Mit dem vereinfachten System sollen mehr Bürger dazu bewogen werden, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Die MVV-Tarifreform sei somit ein "Signal für die Verkehrswende".

An das Zonensystem ließen sich problemlos weitere anfügen, so die Verkehrsexperten. Das ist insbesondere für die geplante Verbundraumerweiterung von Bedeutung. Bislang ist nur der Norden des Landkreises im MVV-Tarifsystem. Der Süden soll folgen. Ende November werde das bayerische Verkehrsministerium den Auftrag für eine Verbundraumstudie erteilen, so Rosenbusch. Ziel ist es zu prüfen, ob und wie die Erweiterung des MVV-Geltungsbereichs machbar ist. Neben Bad Tölz-Wolfratshausen beteiligen sich vorerst Miesbach, Landshut und Weilheim-Schongau. Weitere Landkreise sollen folgen, sagte Rosenbusch. In zwei Jahren könnte die Studie vorliegen. "Realistischer ist Ende 2023", so der MVV-Geschäftsführer. Wie groß der Verbundraum in Zukunft sein wird, hänge davon ab, wie sich das Gros der Pendlerströme abdecken lasse, sagte Rosenbusch.

Alte Streifenkarten und Einzelfahrkarten (Kurzstrecke und Kind) behalten bis 31. März 2020 ihre Gültigkeit. Nicht mehr genutzt werden können nach dem 15. Dezember Einzelfahrkarten und Tageskarten. Wochen- und Monatskarten können bis zum Ende ihrer Geltungsdauer genutzt werden - allerdings nur in ihrem bisherigen Geltungsbereich. Der kann sich durch die Umstellung von Ringen auf Zonen geändert haben. Weitere Informationen im Internet unter www.mvv-muenchen.de/tarifreform. Dort ist auch ein "Tarifcheck" zu finden, der den Kostenunterschied von Alt auf Neu berechnet.

Neu ist das Sozialticket, das nun Hilfeberechtigte aus allen Verbundlandkreisen beantragen können, wie auch das Seniorenticket "Isarcard 65".

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