Bad Tölz-Wolfratshausen:Impf-Appell der IHK

Wirtschaftsverband äußert sich zu neuen Corona-Regelungen

Die am Freitag von Bund und Ländern bekannt gegebenen Corona-Beschlüsse geben aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern ein zweigeteiltes Bild ab. "Einerseits gibt es klare Signale, das öffentliche und wirtschaftliche Leben nicht noch weiter herunterzufahren und die Hilfen für betroffene Unternehmen auszuweiten", heißt es in einer Pressemitteilung dazu. Anderseits bereite der IHK vor allem die beschlossene 2-G-plus-Regelung für die Gastronomie "große Sorgen", erklärt IHK-Präsident Klaus Josef Lutz.

Als "richtigen Schritt" bewertet die oberbayerische Wirtschaftsvertretung, dass die Quarantänedauer für Kontaktpersonen von Corona-Infizierten verkürzt wird und für Menschen mit Booster-Impfung, frisch Zweitgeimpfte sowie Genesene gänzlich wegfällt. "Allerdings hätten wir uns gewünscht, dass die Neuregelung für alle Erwerbstätigen gleichermaßen gilt", so Lutz. Die IHK begrüßt indes die erweiterten Fördermöglichkeiten für betroffene Unternehmen im Rahmen der Überbrückungshilfe IV. Unternehmen, die Zugangskontrollen organisieren müssen, wie zum Beispiel Einzelhändler, Gastronomen, Fitness- und Kulturbetriebe, können sich ihren erhöhten Personal- und Organisationsaufwand jetzt vom Staat erstatten lassen.

Skeptisch sieht Lutz jedoch die 2-G-plus-Regel für die Gastronomie. Bei den Unternehmerinnen und Unternehmern bestehe die Sorge, dass durch die zusätzliche Testpflicht weniger Gäste kommen und Umsatzeinbußen drohen. "Bereits die bisherige Regelung hat zu Unsicherheiten bei den Betreibern geführt, die sich nun noch verstärken dürften", so der IHK-Präsident. Die Regelung sei aber "immer noch besser als ein genereller Lockdown für die gesamte Branche."

Lutz appelliert an die Politik, dass die Regelungen immer wieder auf den Prüfstand müssten. Er wünscht sich zudem Solidarität untereinander: "Solidarisch-Sein heißt für mich auch, sich impfen zu lassen und damit zum hoffentlich baldigen Ende der Pandemie beizutragen."

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