Bad Tölz-Wolfratshausen:Holz übernimmt Kreisvorsitz der CSU

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Martin Bachhuber gibt sein Amt nach 16 Jahren und 1870 Veranstaltungen ab

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Zäsur beim Kreisverband der CSU: Nach 16 Jahren im Amt hat Martin Bachhuber den Vorsitz abgegeben. Zu seinem Nachfolger wurde in der Kreisvertreterversammlung am Donnerstagabend der Kochler Bürgermeister Thomas Holz bestimmt.

"Ich bin weder amtsmüde noch sonst was", sagte Bachhuber auf die Frage nach den Gründen. Doch sein Amt und seine Arbeit als Landtagsabgeordneter verlange doch recht viel von ihm ab, zumal er einen sehr großen Stimmkreis zu betreuen habe. Obendrein fungiere er ja auch noch als Fraktionssprecher der CSU im Kreistag. Und als Kreisvorsitzender sei er in den vergangenen 16 Jahren insgesamt 94 130 Kilometer unterwegs gewesen und habe 1870 Veranstaltungen besucht.

"Es war gewollt, dass der Kreisverband jünger werden sollte - und weiblicher", sagte Bachhuber. Dies sei zumindest auf Stellvertreterebene gelungen, denn neben Thomas Gründl und Werner Weindl ist Sabine Lorenz mit an Bord. "Es ist der passende Zeitpunkt, das Amt abzugeben, einen geordneten Übergang zu schaffen, denn der Kreisverband ist nicht schlecht aufgestellt", so Bachhuber. Ihn freue, dass sich Holz bereit erklärt habe, das Zepter zu übernehmen, "er ist mein Wunschnachfolger". Holz sei "politisch mit allen Wassern gewaschen", sagte Bachhuber. "Ich habe mich immer auf ihn verlassen können."

Holz wiederum zollte Bachhuber "allerhöchsten Respekt" für dessen Arbeit. Sämtliche Überzeugungs- und auch Überredungsversuche, dass er das Amt weiterführe, seien jedoch ins Leere gelaufen. Und so fühle er sich sehr geehrt, seine Nachfolge antreten zu dürfen. Der 43-jährige Kochler ist verheiratet und Vater eines kleinen Sohnes. Nach dem Zivildienst studierte Holz Jura und arbeitete zunächst im Justiziariat der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, später als Justitiar und Rechtsanwalt bei einem deutschlandweit agierenden Verband in München und Karlsruhe. Seit 2007 ist Holz Bürgermeister der Gemeinde Kochel, seit 2008 auch Kreisrat und seit fünf Jahren stellvertretender Landrat. Er schätze Bachhuber sehr, "und genau aus diesem Grund werde ich gar nicht erst versuchen, ihn zu kopieren, sondern meinen eigenen Stil als Vorsitzender zu finden", sagte Holz. Für die Parteispitze werde er indes "sicher nicht immer ganz bequem sein". Bekannt sei, dass er etwa "nicht der größte Freund der Koalition mit den Freien Wählern" sei. Auch das Vorgehen bei der Abschaffung der Straßenausbaubeiträge habe er stets kritisiert. Grundsätzlich wolle er "der kommunalen Stimme Gewicht geben". Politik ergebe für ihn nur Sinn, "wenn sie den Menschen dient und nicht umgekehrt." Als weiteren Schwerpunkt nannte Holz die Ausdehnung der Reichweite der digitalen, respektive sozialen Medien, um junge Menschen zu erreichen.

"Bedeutende politische Ereignisse" stehen laut Bachhuber nun unmittelbar bevor: die Wahl zum Europäischen Parlament am kommenden Sonntag, "und dann heißt es, sich mit aller Kraft auf die Kommunalwahl am 15. März 2020 zu konzentrieren", sagte er. Auch hierfür stellte die Versammlung die Weichen: Der Königsdorfer Bürgermeister Anton Demmel wurde offiziell zum Landratskandidaten gewählt.

© SZ vom 25.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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