Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen:Die Müllgebühren steigen

Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: Steigende Kosten, sinkende Erlöse: Die Müllabfuhr im Landkreis nimmt jetzt auch Gebühren für Papier- und Biotonne.

Steigende Kosten, sinkende Erlöse: Die Müllabfuhr im Landkreis nimmt jetzt auch Gebühren für Papier- und Biotonne.

(Foto: Neubauer)

Haushalte müssen im Schnitt 4,5 Prozent mehr zahlen - je nach Zahl der Tonnen können es aber auch 33,7 Prozent sein.

Von Thekla Krausseneck

Die Abfallentsorgung im Landkreis wird teurer: Vom 1. Januar 2016 an zahlen Haushalte im Schnitt 4,5 Prozent mehr für die Abholung und Bereitstellung der grauen, braunen und grünen Tonnen. Das Abfallwirtschaftsunternehmen (AWU) hat die nunmehr belastbar kalkulierten Zahlen in der Kreistagssitzung am Mittwoch vorgestellt.

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause im Juli hatte AWU-Leiter Reiner Späth die Pläne zunächst grob skizziert und war damit im Kreistag auf wenig Gegenliebe gestoßen. Die Räte dürfen sich jedoch nicht in die Satzung einmischen, sondern können sie lediglich zur Kenntnis nehmen. So auch am Mittwoch.

Erstmals Gebühr auf Papier- und Biotonne

Auf die Papier- und Bioabfalltonne hatte die AWU bislang keine Gebühren erhoben. Das ändert sich jetzt, mit teilweise erheblichen Folgen vor allem für Einzelhäuser. Durch die Umverteilung der Kosten wird die graue Tonne, in der zuvor alle Gebühren zusammengefasst waren, zunächst um rund elf Prozent günstiger; dafür kommen die neuen Grundgebühren für die grüne und braune Tonne hinzu. Die Kosten verlagern sich also. Teurer werden die kleinen Tonnen, von denen es in Wohnanlagen in der Regel mehrere gibt, größere Tonnen sind im Verhältnis geringfügig günstiger.

  • Gibt es in einer Anlage etwa eine graue 80-Liter-Tonne, eine braune 120-Liter-Tonne und eine grüne 240-Liter-Tonne, steigen die Kosten insgesamt um 22,20 Euro, das sind 13,3 Prozent mehr.
  • Sind es jedoch zwei braune 120-Liter-Tonnen, liegt die Veränderung bei 56,40 Euro - das sind 33,7 Prozent.
  • Wenn dagegen eine graue 240-Liter-Tonne, eine braune 120-Liter-Tonne und eine grüne 240-Liter-Tonn vor der Haustür stehen, sinken die Gebühren sogar leicht um 1,80 Euro, also 0,4 Prozent.

Das liegt daran, dass der Beitrag umso stärker steigt, je größer das Verhältnis aus der Nutzung bisher gebührenfreier Behälter zur Restabfalltonne ist. In Zahlen: Wer also eine graue 80-Liter-Tonne und dazu eine Bio- und eine Papiertonne hat, zahlt künftig im Jahr 189,60 Euro statt bisher 167,40 Euro, eine monatliche Mehrbelastung von 1,85 Euro.

CSU beklagt fehlende Transparenz

Die teils erhebliche Erhöhung hatte sich im Juli abgezeichnet und war von den Kreisräten mit Bedenken aufgenommen worden. CSU-Kreisrat Gerhard Knill hatte zu Protokoll gegeben, dass er die neue Satzung "nicht zustimmend" zur Kenntnis nehme. Der CSU-Fraktionssprecher und Landtagsabgeordnete Martin Bachhuber hatte den Plänen zugestimmt, aber die mangelnde Transparenz kritisiert. Den Kommunen versicherte Späth, sie müssten nicht mit mehr Verwaltungsaufwand rechnen.

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