Bad Tölz-Wolfratshausen:Bereit zum Piksen

Vorbereitungen auf Corona-Schutzimpfung

Der Corona-Impfstoff soll in Deutschland wohl noch vor Weihnachten zugelassen werden, dann auch hier die Spritze zum Einsatz kommen.

(Foto: dpa)

Das Impfzentrum am Kreiskrankenhaus Wolfratshausen ist startklar. Für den südlichen Landkreis laufen noch Gespräche mit der Tölzer Asklepios-Klinik

Von Florian Zick, Bad Tölz-Wolfratshausen

Der Stichtag war der 15. Dezember. Bis dahin musste bayernweit in jedem Landkreis zumindest ein Corona-Impfzentrum aufgebaut werden. In Bad Tölz-Wolfratshausen hat das mit Hilfe des Katastrophenschutzes rechtzeitig funktioniert. Den konkreten Auftrag zum Aufbau eines solchen Impfzentrums habe die Kreisbehörde zwar erst im November bekommen, sagt Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler). Seit dem gestrigen Dienstag sind die Räume der alten Röntgenklinik am Kreiskrankenhaus in Wolfratshausen aber nun tatsächlich einsatzbereit.

Wann genau der letzte Computer aufgebaut oder der das letzte Kabel angeschlossen worden sei, könne sie nicht sagen, so Marlis Peischer, die Sprecherin des Landratsamts. Nun könne es aber zeitnah mit dem Impfen losgehen - theoretisch jedenfalls. Denn noch fehlt der Impfstoff. Im Landratsamt geht man aber davon aus, dass auch in der Region der Impfstoff der Pharmakonzerne Biontech und Pfizer zum Einsatz kommen wird.

Betrieben wird das Impfzentrum von einem großen Ambulanzdienst, der Aicher Group GmbH. Diese wird mit ihren mobilen Teams voraussichtlich erst einmal Impfangebote in den Alten- und Pflegeheimen im Landkreis machen. Dort leben schließlich die Bevölkerungsgruppen, für die das Coronavirus besonders gefährlich ist.

Wann dann tatsächlich auch Termine im Wolfratshauser Impfzentrum möglich sein werden, ist noch nicht ganz klar. Auch die Frage, ob es wie im Frühjahr bei der Zuweisung von Kinderbetreuungsplätzen wieder ein Vorrecht für Menschen in systemrelevanten Berufen geben wird, für Ärzte etwa oder für Landwirte, steht noch nicht fest. "Die Priorisierung wird nach den Vorgaben der Bundes- und Staatsregierung erfolgen", sagt dazu Kreisbehördensprecherin Peischer.

Landrat Niedermaier setzt sich zudem weiter dafür ein, dass am Standort Bad Tölz ein zweites Impfzentrum entsteht. "Ich sage ganz klar, dass die angestrebte Zahl an Impfungen bei uns im Landkreis mittelfristig nur mit zwei Standorten zu schaffen ist", so der 57-Jährige. An der Asklepios-Stadtklinik in Tölz gebe es räumlich gute Möglichkeiten, eine weitere Impfstation aufzubauen, so der Landrat. "Das sollten wir nutzen - und wollen wir auch", sagt Niedermaier. Entsprechende Gespräche liefen bereits.

Die Asklepios-Stadtklinik hatte von Anfang an ihre Bereitschaft signalisiert, für den südlichen Landkreis weitere Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Den vorgesehenen Kliniktrakt hat der Katastrophenschutz bereits besichtigt. Noch hakt es aber an einzelnen Vertragsdetails. Anders als bei der Kreisklinik Wolfratshausen handele es sich bei Asklepios eben um einen externen Dienstleister, heißt es im Landratsamt. Deshalb müsse man die Rahmenbedingungen eben auch ganz exakt festschreiben. Man sei aber dabei, mit allen Beteiligten die letzten Einzelheiten zu klären, sagt Landrat Niedermaier.

Ob es noch vor Weihnachten zu einem Vertragsabschluss kommen wird, will man im Landratsamt zwar nicht kommentieren. Aber es werde zeitnah feststehen, wann auch in Bad Tölz geimpft werden könne, so der Landrat. "Ich bin zuversichtlich, dass wir auch für den zweiten Standort demnächst alles unter Dach und Fach gebracht haben."

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