Bad Tölz-Wolfratshausen:Arbeitslosenquote bleibt stabil

August-Bilanz zeigt "Nachholeffekt" in der Wirtschaft

Die Arbeitslosenquote im August entspricht sowohl im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen (2,5 Prozent) als auch im gesamten Bezirk der für den Landkreis zuständigen Agentur für Arbeit Rosenheim (2,7 Prozent) dem Vormonat. Damit ist sie erstmals seit 2006 im August nicht gestiegen, wie die Rosenheimer Agentur in ihrer aktuellen Erhebung mitteilt. Im August 2020 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis bei 3,2 Prozent. "Der Arbeitsmarkt befindet sich weiterhin im Aufschwung, und wir beobachten bei den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern eine große Nachfrage nach Personal", erklärt dazu Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Dieser sogenannte "Nachholeffekt" entstehe, weil die Wirtschaft in vielen Bereichen wieder anspringe. "Die Zahl der Menschen über 50 Jahre, die bei uns arbeitslos gemeldet sind, ist im August ebenso zurückgegangen wie bei den Menschen mit ausländischem Pass und denen mit Schwerbehinderung. Dadurch konnte der für den Monat August übliche Anstieg der Arbeitslosenzahl insgesamt fast kompensiert werden."

Im Landkreis waren im August 1786 beschäftigungslose Bürgerinnen und Bürger gemeldet. Davon 1217 Männer und Frauen, 58 mehr als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen. 569 Betroffene, 31 weniger als im Juli, sind aktuell beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 1980 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1555 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. Bis zum Zähltag am 25. August lagen im Landkreis für den Monat August keine Anzeigen für "Konjunkturelle Kurzarbeit" vor. Zum Stichtag des Ausbildungsmarkts am 12. August gab es 296 unbesetzte Ausbildungsstellen und 68 Bewerber auf Stellensuche.

Die Arbeitslosenquote liegt im August den dritten Monat in Folge unter der Drei-Prozent-Marke. "Dies entspricht der landläufigen Definition von Vollbeschäftigung und bedeutet, dass Arbeitskräfte bereits wieder knapp werden", erklärt Schankweiler. Im Vergleich zu Zeiten vor der Pandemie sei die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk jedoch nach wie vor hoch (plus 1090 gegenüber August 2019). Schwankweiler appelliert an Unternehmen: "Geben Sie den Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance und sichern Sie sich so Ihre Fachkräfte von Morgen."

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