Schlichtweg "traumhaft" findet es Michael Mund im August im Oberland. Davon hat der Geschäftsführer der "Lernenden Region" allerdings nicht viel. Mehr als ein paar Wanderungen springen für ihn nicht raus. Bis Ende September muss er die "Isarsana" organisieren.
(Foto: Hartmut Pöstges)Die Kinder sind in den vergangenen Tagen nach Tunesien und Kanada in den Urlaub geflogen, die Eltern bleiben daheim. Michael Mund - der Vater - findet es derzeit schlichtweg "traumhaft" im Oberland. "Wir haben uns früher so häufig geärgert, weil wir an die teuren und im Süden viel zu heißen Schulferien gebunden waren", sagt er. "Damit ist jetzt Schluss." Der 57-Jährige freut sich in seinen Ferien vor allem auf Wanderungen vor der Haustür. Er will von Benediktbeuern aus auf die Benediktenwand, von dort über die Stie-Alm aufs Brauneck und hinunter nach Lenggries. Eventuell mit einer Übernachtung auf einer Hütte, so malt sich Michael Mund die nächsten Tage aus.
Viel Zeit für private Touren hat er allerdings nicht. Die meiste Zeit sitzt er am Schreibtisch - zurzeit schon und in den kommenden Wochen zunehmend häufiger. Betriebswirt Mund ist Unternehmensberater und seit Juli vergangenen Jahres auch der Geschäftsführer der "Lernenden Region Bad Tölz", unter deren Dach auch die "Isarsana" geplant wird. Diese Regionalmesse für Gesundheit, Fitness und Ernährung soll heuer am 21. September im Kurpark Bad Tölz stattfinden. Vom 24. August an herrscht deshalb im Büro der Lernenden Region am Professor-Max-Lange-Platz Urlaubssperre. "In den vier Wochen vor der Messe steht das Telefon nicht mehr still." Ist die Isarsana vorbei, will der Penzberger mit seiner Frau Urlaub machen. Wo genau, ist noch nicht abgesprochen.
Michael Mund ist wenig bekannt in der Öffentlichkeit, doch die meisten Landkreisbürger mit Kindern haben schon Veranstaltungen besucht, die er vorbereitet hat. Das Lernfest im Kloster Benediktbeuern im vergangenen Jahr hat er als Projektmanager organisiert. Mund begleitete bereits das erste Lernfest vor 15 Jahren. Er führte außerdem den Mädchen-Technik-Kongress im Juli in der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf durch, an dem 300 Mädchen aus der Region und aus allen Schultypen in mehr als 50 Workshops löten lernen konnten oder sich mit Astronomie oder Lasertechnik beschäftigten.
Der 57-Jährige pflegt zudem den Familienkompass des Landratsamtes, über den sich Eltern, Kinder und Jugendliche im Internet über Schulen, Veranstaltungen oder Spielplätze informieren oder nachschauen können, was im Landkreis oder in den Gemeinden in den Ferien geboten wird.
Die "Lernende Region" ist gemeinnützig. Gewinn macht sie dementsprechend nicht, sie finanziert sich über Veranstaltungen und auch über Spenden von Firmen und einigen Privatleuten. Das Landratsamt ist nicht direkt involviert, beteiligt sich allerdings finanziell an Angeboten, die für die Landkreisbürger interessant sind - vor allem am Lernfest, das alle zwei Jahre stattfindet. Bei der Isarsana zahlt die Stadt Bad Tölz einen Teil.
Auch seinen 19-jährigen Sohn Markus hat Michael Mund bereits in das Vorzeigeprojekt der "Lernenden Region" eingebunden - das Lernfest, zu dem sich in der Regel mehr als 30 000, vorwiegend junge Besucher auf den Weg zum Kloster Benediktbeuern machen. Im vergangenen Jahr arbeitete Markus im Bereich Jugendkultur mit und organisierte er einen regionsweiten Bandwettbewerb, der in der Endrunde auf dem Lernfest ausgetragen wurde.