Alpamare-Nachfolger:Spa mit Philosophie

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Sehr großes Interesse: Gleich 21 Architekten werden bei Ortstermin zum "Natura" instruiert.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Das Wellnessbad "Natura Tölz", das die Stadt an der Bockschützstraße bauen will, stößt unter Architekten auf großes Interesse. Nicht weniger als 40 Büros haben sich für das Spa beworben, 21 davon hat die Stadt zusammen mit den österreichischen Projektentwicklern von der Firma Redserve ausgewählt. Sie wurden zu einem Ortstermin und zu einem Kolloquium eingeladen, das am Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Dabei sei es vor allem darum gegangen, die Architekten über die sportkinesiologische Ausrichtung des Wellnessbads ins Bild zu setzen, teilte Bürgermeisters Josef Janker (CSU) auf Anfrage mit.

Das Spa, das rund 11,5 Millionen Euro kosten soll, steht im Zentrum der Neuen Tölzer Hotelkultur, mit der sich die Stadt auf dem zweiten Gesundheitsmarkt positionieren und Urlauber in die Kurstadt locken möchte, die auch etwas für ihre Gesundheit tun wollen, aber anders als frühere Kurgäste alles selbst bezahlen. Das Bad soll fünf Themensaunen nach den chinesischen Elementen Feuer, Erde, Wasser, Holz und Metall bieten, gestaltet mit Tölzer Materialien. Was Sportkinesiologie bedeutet, erläuterte der Orthopäde und Ideengeber Dr. Werner Klingelhöffer den Architekten bei einem Rundgang auf dem Areal an der Bockschützstraße. Außerdem nahmen daran Geschäftsführer Thomas Oberhofer von Redserve, die stellvertretenden Bürgermeister Andreas Wiedemann und Christof Botzenhart, Bauamtsleiter Christian Fürstberger und Stadtkämmerer Hermann Forster teil. "Es war wichtig, dass Klingelhöffer dabei war", sagte Janker. Das neue Spa solle ja "nicht bloß eine Sauna sein, es muss unsere Philosophie da mit rein". Gerade die müsse in eine Architektursprache gebracht werden.

Bis Anfang Oktober haben die 21 Architekten nun Zeit, ihre Entwürfe fürs "Natura Tölz" einzureichen. Darüber befindet dann ein Preisgericht, das sich Janker zufolge am 11. Oktober zur konstituierenden Sitzung trifft. Dem Gremium gehören Bauamtschef Fürstberger, die Bäder-Expertin Sylvia Glückert und Zweiter Bürgermeister Wiedemann an, außerdem die Architekten Christoph Ahammer, Helmut Dietrich, Bernhard Peck und Herbert Meyer-Sternberg. "Wir haben uns ja für eine enge Abstimmung mit der Bayerischen Architektenkammer entschieden, dann sind wir auf der sicheren Seite", erklärte der Bürgermeister. Das Preisgericht wählt drei, vermutlich sogar vier, eventuell fünf Entwürfe aus, die von der Stadt mit einem Preisgeld angekauft werden. 35 000 Euro gibt es für erstplatzierten Entwurf, 24 000 Euro für den Zweiten, 16 000 Euro für den Dritten. Ein Viert-oder Fünftplatzierter bekäme jeweils 10 000 Euro.

Diese Arbeiten mit Zeichnungen und einem Modell sollen dann dem Stadtrat noch in diesem Jahr zur Entscheidung vorgelegt werden. Janker rechnet damit, dass die Mandatsträger die eine oder andere Änderung fordern werden, auch wenn sie sich auf einen Entwurf einigen. Der müsse dann noch modifiziert werden, so der Bürgermeister. Schnell geht es danach nicht weiter. Während der ausgewählte Architekt seine Vorstellungen für die Eingabeplanung vertiefen und zur Genehmigungsreife bringen muss, errichtet die österreichische Firma Arcus erst einmal die beiden Drei- und Vier-Sterne-Hotels samt Service-Appartements nahe dem neuen Spa an der Arzbacher Straße. Wenn all diese Gebäude fertiggestellt sind, muss das Sportstudio Hirsch dorthin umziehen, das jetzt noch auf dem Areal für das Wellnessbad an der Bockschützstraße angesiedelt ist, wie Janker hinzufügt. Mit dem Baubeginn für das "Natura Tölz" rechnet der Rathauschef erst im Jahr 2019.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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