Bad Tölz:Schnelle Hilfe bei Infarkt

Asklepios-Klinik richtet 24-Stunden-Bereitschaftsdienst ein

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Um Patienten, die plötzlich Symptome wie Schmerzen in der Brust oder Atemnot bekommen, möglichst schnell helfen zu können, hat die Asklepios-Klinik in Bad Tölz jetzt einen Herzkatheder-Bereitschaftsdienst rund um die Uhr eingerichtet. Der besteht aus vier Kardiologen unter der Leitung von Professor Hans-Ulrich Kreider-Stempfle.

"Bei einem drohenden oder bereits eingetretenen Herzinfarkt erfolgt die unmittelbare Aufnahme in das Herzkatheder-Labor zur Diagnostik und, falls erforderlich, zur sofortigen interventionellen Therapie", teilt der Chefarzt der Abteilung Innere Medizin mit. Das verschlossene Herzkranzgefäß werde dabei durch Ballonaufdehnungen wieder geöffnet und durch Gefäßstützen stabilisiert. Dies sei unerlässlich, um einen bleibenden Schaden am Herzmuskel zu minimieren, erklärt Kreider-Stempfle.

Mit dem 24-stündigen Bereitschaftsdienst sollen auch weite Transportwege und Zeitverzögerungen für Patienten und die Rettungsdienste im Landkreis vermieden werden. Damit werde "ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Herzinfarkt-Versorgung im Landkreis und der Region geleistet", erklärt Johann Bachmeyer, neuer Geschäftsführer der Asklepios-Klinik in Bad Tölz mit. Dem Team aus Kardiologen und Pflegepersonal dankt er für ihr Engagement.

Wer einen Infarkt bekommt, muss umgehend behandelt werden, auch zu nachtschlafender Zeit. Wenn sich ein Gefäß verschließt, sterben Herzmuskelzellen ab. Das Gewebe könne nur kurze Zeit ohne Sauerstoffversorgung überleben, erklärt Chefarzt Kreider-Stempfle. Deshalb sei es "entscheidend, dass verschlossene Herzkranzgefäß so schnell wie möglich wieder zu öffnen und die Blutversorgung wiederherzustellen".

© SZ vom 13.02.2017 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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