Süddeutsche Zeitung

Bad Tölz:Neue Busse im Landkreis

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RVO stellt fünf neue Fahrzeuge vor, die besser ausgestattet sind als die bisherigen. Landrat Niedermaier bezeichnet Nahverkehr als Schlüsselthema

Von Floriana Hofmann, Bad Tölz

"Der Fuhrpark wird so jung und technisch auf dem höchsten Stand gehalten, um Fahrgäste sicher und mit viel Komfort zu befördern." Einer der fünf neuen Busse ist ein Überlandlinienbus der Marke MAN. Er bietet 49 Sitz- und 27 Stehplätze. Die anderen vier Busse sind vom Hersteller IVECO. 45 Personen können darin sitzen, 48 weitere stehen.

Zudem können letztere abgesenkt werden, um älteren Fahrgästen, Eltern mit Kinderwägen und Menschen mit Behinderung das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. In jedem Bus werde Platz für einen Rollstuhl sein, sagte Bodenschatz. Alle Busse verfügen laut Pressemitteilung über große LED-Fahrzielanzeigen. Die Haltewunschtasten sind mit Blindenschrift versehen, Monitore im Innenraum informieren optisch und akustisch in Echtzeit über den Fahrtverlauf. Für mehr Komfort der Fahrgäste sind die Busse mit Klimaanlagen ausgestattet.

Zudem führen die Busse kraftstoffreduziert und besonders schadstoffarm, sagte Bodenschatz. Er lobte auch die "Paradeentwicklung der RVO" in Bad Tölz - etwa die Möglichkeit für Touristen, mit der Kurkarte den Bus zu nutzen. "Eine zukunftsweisende Entscheidung", sagte er.

Landrat Josef Niedermaier sagte in seiner Rede, der öffentliche Nahverkehr werde in den kommenden Jahren zum "Schlüsselthema" werden. Die Region um den Großraum München wachse schnell und stark, da müsse die Infrastruktur mitwachsen. Der Individualverkehr könne nicht ebenso stark wachsen, die Mobilität müsse sich auf den öffentlichen Nahverkehr verlagern.

Die Fahrgastentgelte deckten die Kosten für Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr jedoch nur zum Teil. Die Finanzierung stamme zu einem großen Teil aus Zuschüssen der öffentlichen Hand. Er hoffe deshalb, dass die RVO-Busse Anklang bei der Bevölkerung fänden, so dass die Einnahmen wüchsen. Er dankte der RVO auch für die Zuverlässigkeit: "Es ist nicht so einfach, dass immer alles funktioniert." Im Landkreis sei man sehr froh über die Pünktlichkeit der RVO - "das ist nicht überall so."

Zweiter Bürgermeister Wiedemann klagte in seiner Rede über die geringe Akzeptanz der Busse. Eine Stadtbuslinie zu schaffen, sei schwierig, da viele Bewohner nicht auf ihr eigenes Auto verzichten wollen würden. Das führe zu Staus in den Städten. Als eines der größten Probleme nannte er, dass viele Eltern ihre Kinder noch immer morgens mit dem eigenen Auto zur Schule brächten. Zu der immer wieder geäußerten Forderung nach kleineren Bussen sagte Wiedemann, diese seien fast ebenso teuer wie große.

Pfarrerin Kathrin Wild und Pfarrer Peter Demmelmair segneten alle Busse und baten um glückliche Heimkehr.

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SZ vom 27.08.2016
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