Bad Tölz:Mit Spenden zur Plastikfreiheit

Crowdfunding des Unverpackt-Ladens

Mitglieder der Kreisgruppe des BN und der Bewegung "Oberland plastikfrei" wollen einen Laden eröffnen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Per Crowdfunding soll ein Geschäft ohne Kunststoffe finanziert werden

Von David Holzapfel, Bad Tölz

"Ois ohne" wird der Laden heißen, der im Frühjahr 2019 in Bad Tölz eröffnet werden soll. "Ois ohne", also alles ohne, sollen dann auch die im Laden angebotenen Produkte sein. Das bedeutet, keine umweltschädlichen Kunststoffverpackungen beim Verkauf oder bei der Anlieferung der Waren. Um das Projekt finanzieren zu können, hat das Tölzer Gründerteam nun eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Auf diesem Weg soll ein Teil des Startkapitals gesammelt werden und es wird ausgelotet, ob der Laden grundsätzlich Anklang bei der Bevölkerung findet.

Von diesem Dienstag an können Unterstützer im Internet unter www.startnext.com/ois-ohne für den "Unverpackt-Laden" spenden. Als ein erstes Finanzierungsziel haben die Betreiber einen Betrag von zehntausend Euro ausgeschrieben. Mit diesem Geld soll die Ladeneinrichtung wie Regale, Glasschütten und Behältnisse finanziert werden. Bei einem Spendenaufkommen in Höhe von dreißigtausend Euro sollen weiter Waren eingekauft sowie ein Kassensystem, Waagen und die Lagereinrichtung bezahlt werden. Die Kampagne läuft nun bis einschließlich Sonntag, 27. Januar, des kommenden Jahres.

Mit dem "Ois ohne" möchten die Betreiber eine Alternative zum herkömmlichen Einkaufen geschaffen. Das Team will Menschen dazu bewegen, aus alten Gewohnheitsmustern auszubrechen und ein verpackungsärmeres Leben zu führen. Das Konzept des Ladens ist simpel: Spezielle Unternehmen liefern die bestellten Waren weitestgehend verpackungsfrei in das Geschäft. Kunden bringen Gläser oder Behältnisse zum Einkaufen mit und füllen sich an den bereitgestellten Glasschütten genau die Menge ab, die sie benötigen. Neben Lebensmitteln wie Getreide, Nudeln, Reis und Trockenfrüchten soll das Sortiment auch Kosmetika, Reinigungsutensilien und andere Alltagsgegenstände umfassen.

Das Team des Ladens setzt sich aus Mitgliedern der Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) und der Bewegung "Oberland plastikfrei" zusammen. Somit haben alle Engagierten bereits jahrelange Erfahrung im alltäglichen Kampf gegen den Kunststoff. Ursprünglich angedacht war, dass der "Unverpackt-Laden" von dem Förderverein "Oberland plastikfrei" getragen wird. Letztlich wurde jedoch eine Genossenschaft gegründet. Die finanzielle Last werde mit diesem Schritt auf mehreren Schultern verteilt, sagt Anna Meßmer, eine künftige Mitbetreiberin des "Ois ohne". In einem jüngst von der Genossenschaft vorgestellten Geschäftsplan wird für die vollständige Finanzierung des Tölzer Ladens ein Gesamtbetrag von vierzigtausend Euro veranschlagt. Angedacht ist, dass dreiviertel der Summe durch den Spendenaufruf im Internet beschafft werden sollen, der Restbetrag von zehntausend Euro soll dann auf die Genossen verteilt werden.

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