Mechanismus von Antikythera in Tölz:Computer der Antike

Mechanismus von Antikythera in Tölz: Forscher Markos Skoulatos (links) und Maly Motta mit dem Nachbau des Mechanismus von Antikythera.

Forscher Markos Skoulatos (links) und Maly Motta mit dem Nachbau des Mechanismus von Antikythera.

(Foto: Manfred Neubauer)

Der Mechanismus von Antikythera gehört zu den technisch aufwändigsten Geräten der Antike. Es handelt sich um eine Art astronomische Uhr, die im Jahr 1900 in Fragmenten in einem Schiffswrack vor der Insel Antikythera gefunden wurde und aus der Zeit um 70 vor Christus stammt. Wie sie funktioniert, hat Markos Skoulatos kürzlich im Saal des Tölzer Marionettentheaters erklärt. Der Forscher des Heinz-Maier-Leibnitz-Zentrums in Garching ist einer der wenigen, die das komplexe Gerät verstehen, das auch als erster analoger Computer der Welt bezeichnet wird. Skoulatos hat den Mechanismus in jahrelanger Arbeit anhand von Computertomographien des Originals aus Messing nachgebaut - und auf Einladung vom Leiter des Tölzer Planetariums und Marionettentheaters Albert Maly-Motta im Vortrag vorgestellt. Das 2000 Jahre alte Gerät zeigt einen Sonnen- und Mondkalender, die Sonnen- und Mondfinsternisse und die Daten der alle vier Jahre stattfindenden Panhellenischen Spiele, die in der Antike als Vorläufer der Olympischen Spiele stattfanden. Den Mechanismus in Aktion sehen kann man auch mit der App "Antikythera Mechanism Interact", die Skoulatos entwickelt hat.

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