Aufgrund eines Baumangels wird sich die Fertigstellung des Erweiterungsbaus der Tölzer Jahnschule auf unbestimmte Zeit verzögern. Das teilt die Stadt in einer Pressemeldung mit. "Derzeit sind Gutachter tätig, um sowohl die Ursache des Schadens als auch die Möglichkeiten der Mangelbeseitigung zu eruieren", erklärt Sprecherin Birte Otterbach, und betont: "Die Stadt tut alles Notwendige, um eine schnelle Schadensbehebung zu erreichen."
Auf dem Jahnschulareal investiert die Stadt mit dem Kindergarten und der Erweiterung der Grundschule einen hohen Millionenbetrag in die Bildungszukunft der Kinder von Bad Tölz. Der viergruppige Kindergarten konnte Ende 2021 bereits an den Träger übergeben werden. Seit Frühjahr des vergangenen Jahres laufen die Bauarbeiten zur Schulerweiterung; im Herbst 2021 wurde Richtfest gefeiert. Hatte es zunächst noch so ausgesehen, als könnten die neuen Klassenräume fristgerecht fertiggestellt und zu Beginn des Schuljahres 2022/2023 übergeben werden, so zeigt sich inzwischen, dass dies nicht zu halten ist: "Durch einen von einer Baufirma verursachten Mangel sind wir bei diesem so wichtigen Infrastrukturprojekt auf unabsehbare Zeit in Verzug geraten", erklärt Bürgermeister Ingo Mehner (CSU) das Problem. "Unabsehbar deshalb, weil bislang noch nicht sichergestellt ist, ob die Baufirma ihrer Verpflichtung zur Nachbesserung nachkommt. Wir üben aber den erforderlichen Druck aus, um eine möglichst schnelle Schadensbehebung zur erreichen."
Mehner zufolge steht der Baumangel in Zusammenhang mit den Dächern des Erweiterungsbaus und der neuen Aula. Derzeit seien diverse Gutachter eingeschaltet, um sowohl die Ursache als auch die Möglichkeit der Mangelbeseitigung zu diskutieren. Ob die Nutzung der unteren Stockwerke mit Turnhalle und Probenraum der Stadtkapelle bereits im Herbst möglich ist, gilt es in den nächsten Wochen zu klären. Hier laufen die Innenausbauten weiter. Die Klassenräume in der oberen Etage werden jedoch "definitiv nicht zum Schuljahresbeginn fertiggestellt", teilt die Stadt mit. Damit könne momentan auch nicht die Ersatzräume im verbliebenen Punkthaus abgerissen werden, was wiederum ein Fertigstellen der Freianlagen verhindere. Bislang könne nicht genau vorhergesagt werden, wann die gutachterliche Tätigkeit abgeschlossen und die Bauarbeiten fertiggestellt sein werden. Auch die Schadenssumme könne derzeit nicht beziffert werden.