Bad Tölz:Generationenwechsel bei der SPD

Bad Tölz: Die alte und die neue SPD-Ortsvereinsvorsitzende: Katarina Koper (links) und Camilla Plöckl.

Die alte und die neue SPD-Ortsvereinsvorsitzende: Katarina Koper (links) und Camilla Plöckl.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Katarina Koper, 26, ist die neue Ortsvereinsvorsitzende. Camilla Plöckl hatte das Amt nicht erneut übernehmen wollen.

Von Martina Schulz, Bad Tölz

Der Generationenwechsel in der SPD ist vollzogen, zumindest im Ortsverein Bad Tölz. Bei der Jahreshauptversammlung an diesem Donnerstag wurde Katarina Koper, 26, zur Nachfolgerin von Camilla Plöckl gewählt, die das Amt nicht erneut übernehmen wollte. Plöckl hatte Koper als Nachfolgerin vorgeschlagen, da sie auf eine gesunde Mischung junger und erfahrener Mitglieder setze.

Von den 72 Mitgliedern des SPD Ortsvereins Bad Tölz waren 14 anwesend, die einstimmig für Koper stimmten. Koper wurde in Polen geboren, wohnt aber bereits fast ihr ganzes Leben in der Kurstadt. Nach ihrem Abschluss 2009 an der Beruflichen Oberschule Bad Tölz machte sie eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau. Neben ihrer Arbeit studiert sie derzeit Wirtschaftspsychologie.

Seit vier Jahren ist sie Mitglied der SPD. Seither wurde sie zur Kreisvorsitzenden der Jungsozialisten und stellvertretenden Vorsitzenden der Jusos Oberbayern gewählt. Dabei konnte sie zudem als stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins Erfahrungen sammeln, die ihr in der neuen Rolle zu gute kommen werden.

"Nicht die Menschen kommen zu uns, nein, wir müssen es sein, die zu den Menschen gehen, um zu sehen was sie brauchen." Mit diesen Worten verabschiedete sich Camilla Plöckl zu Beginn der Jahreshauptversammlung als Ortsvorsitzende und gab sie als Auftrag dem neuen Vorstand mit. Dass Koper auch ihre Funktion als Gleichstellungsbeauftragte der Jusos ernst nimmt, wurde deutlich, als sie sich den Mitgliedern vorstellte. Die SPD solle "jünger, weiblicher und aktiver werden", sie Koper. Das Durchschnittsalter der weiblichen SPD-Mitglieder liege bei 59 Jahren. Außerdem seien unter den Mitgliedern der SPD nur 30 Prozent Frauen.

Dies wolle sie ändern, aber in erster Linie sei ihr die "Herstellung der Glaubwürdigkeit der SPD" wichtig, die in jüngster Zeit etwas gelitten habe. "Das Konzept dafür muss aber gemeinsam im neuen Vorstand erarbeitet werden", sagte sie weiter. Unterstützt wird sie dabei von Christian Singer,30, der bisher Schriftführer war, und Gerhard Schmolke, 56, der bereits in den vergangenen zwei Jahren neben Koper stellvertretender Vorsitzer war.

Auf den Ortsverein, der sich bereits 1907 als Sozialdemokratischer Verein gründete, kommen einige Herausforderungen zu. Koper möchte sich insbesondere dem Thema sozialer Wohnungsbau widmen. "Vor allem junge Familien brauchen bezahlbare Wohnungen, aber es mangelt darüber hinaus an Ein- bis Zweizimmerwohnungen für alleinstehende Personen", sagte sie. Daneben möchte sie sich auch darum kümmern, dass durch das neu geplante Wellnessbad keine Nachteile für Tölzer Bürger entstehen. Ein Grund für den Niedergang des Alpamare seien auch die Preise gewesen. "24 Euro für drei Stunden pro Person kann sich eine Familie kaum leisten." Es sei also kein Wunder, dass Tölzer sich vom Alpamare fern gehalten hätten. Dass es dazu beim neuen Spa, das für die Kurstadt wichtig sei, nicht komme, sei ihr ein Anliegen.

Der SPD-Kreisvorsitzende Wolfgang Werner gratulierte dem neuen Vorstand zur Wahl. Er sei sich sicher, dass es ein homogenes Team sei, sagte er: "Der Vorsitzende ist kein Stehgeiger. Die Arbeit muss auf breite Schultern verteilt werden." Mit Josef Förster, Camilla Plöckl und Jürgen Renner als neu gewählten Beisitzern stehen dem Vorstand auch erfahrene Kräfte zur Seite.

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