Bad Tölz:Geld für die Kultur

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Kreis-Ausschuss sammelt Ideen für eine bessere Förderung

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Der Landkreis gibt jedes Jahr Zuschüsse für Volkshochschulen und das Katholische Kreisbildungswerk, dazu noch ein bisschen was für Heimatpflege: Das war's im Wesentlichen mit der Kulturförderung. Auf Antrag der Grünen hatten zehn Kulturschaffende im Juni den Kreisräten einmal erläutert, was sich Künstler vom Landkreis wünschen. Ihre Anregungen trugen die Grünen in einem Leitbild-Entwurf zusammen, den sie am Montag dem Sozial- und Kulturausschuss des Kreistags vorlegten. Ein wichtiger Punkt ist die finanzielle Förderung. 70 000 Euro gebe der Landkreis pro Jahr für die Sportförderung aus, sagte Kreisrätin Barbara Schwendner. Mit diesem Vergleich skizzierte sie den pekuniären Rahmen, den sich die Grünen für Kultur vorstellen können.

Womit sie gleich Widerspruch von Hubert Oberhauser (FW) erntete. Bei den 70 000 Euro für den Sport müsse man bedenken, dass dieses Geld in die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fließe, "das kann man nicht auf einer Wellenlänge sehen", sagte er. Könne man doch, meinte Schwendner: "Viele Kunst- und Kulturvereine im Landkreis sind auch ehrenamtlich unterwegs." Nur würden sie - im Gegensatz zum Sport - kaum gefördert. Landrat Josef Niedermaier (FW) schwebt eine fünfstellige Summe im Jahr vor. So viel dürfe es schon sein, sagte er. "Eine vierstellige wäre wie ein Almosen."

Es geht aber nicht bloß ums Geld. Sybille Krafft vom Historischen Verein und vom Badehausverein Wolfratshausen hatte gefordert, die Kulturveranstalter von Genehmigungsgebühren zu befreien. Diesem Begehren erteilte Niedermaier eine Absage. Das sei rechtlich nicht möglich, schon wegen des Gleichheitsgrundsatzes, sagte er. Andere Wünsche der Kulturschaffenden sind eher unproblematisch. Eine Internet-Plattform für sie gibt es bereits, die Webseite soll dem Landrat zufolge ausgebaut werden. Der alle zwei Jahre vergebene Kunstpreis wird in bewährter Form beibehalten. Unwidersprochen blieb der Vorschlag, dass sich der Landkreis zusammen mit dem Gemeinden um mehr Werbeflächen für Kulturveranstaltungen bemüht und eine neue Außengestaltung des Kunstturms auf der Flinthöhe fördert. Das galt auch für wechselnde Ausstellungen im Foyer des Landratsamtes. Allerdings gab Niedermaier zu bedenken, dass dies einer langfristigen Planung bedürfe. Zudem sei das Landratsamt "ein neutraler Ort", weshalb eine Schau mit politischer Aussage "relativ restriktiv" behandelt werde. "Aber ich kann mir das im Kunstturm vorstellen."

Eine Entscheidung über die Fördermittel fällte der Kulturausschuss nicht. Um eine Beschlussvorlage für die nächste Sitzung zu basteln, sollen sich die Fraktionen mit ihrer Reaktion auf den Entwurf beim geschäftsleitenden Beamten Wolfgang Krause melden.

© SZ vom 28.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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