Wenn es um Werbetafeln, Pylonen, Ständer, Leuchtschriften, Banner und andere Reklame geht, sind die Stadträte in Bad Tölz selten kompromissbereit. Dies gilt nicht nur für die ensemblegeschützte Vorzeigemeile in der Fußgängerzone. In dem Gebäudekomplex am Moraltpark, der unten die Filialen von Rewe und Hagebaumarkt beherbergt, befindet sich oben ein neues Fitnesscenter auf der Ebene von Kino und Diskothek. Um auf sich aufmerksam zu machen, beantragte der Betreiber zwei 3,90 Meter lange und 1,40 Meter hohe, selbstleuchtende Werbekästen. Das lehnte der Bauausschuss der Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung einstimmig ab.
Das Fitnesscenter begründete diese Form der Reklame mit seiner "corporate identity". Die Leuchtkästen seien notwendig für die Wiedererkennbarkeit der Firma, die nun schon seit 30 Jahren bestehe, heißt es in dem Antrag. Wie Stadtbaumeister Hannes Strunz ausführte, sind in dem lang gestreckten Gebäude am Moraltpark nur Werbetafeln mit 1,2 Metern Höhe zulässig, und das auch nur im Erdgeschoss. Oben habe das Isar-Kinocenter zwar selbstleuchtende Reklame, allerdings strahlten dort nur die Einzelbuchstaben. Dies sei eleganter, meinte Strunz. "Wenn einer anfängt, ziehen andere nach, dann wird alles zugepflastert mit irgendwelchen Schriften", befürchtete Camilla Plöckl (SPD). Ihrer Ansicht nach besteht die Möglichkeit, unten am Parkplatz vor dem Moraltpark-Komplex eine Werbe-Stele anzubringen. Dies befürworteten auch die anderen Stadträte in ihrem Beschluss.