Bad Tölz:Fit durch die Feiertage

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Der Chefarzt für Innere Medizin am Tölzer Klinikum gibt Tipps

Weihnachtsbraten, Plätzchen und das ein oder andere Gläschen: Über die Feiertage locken die kulinarischen Verführungen - und spätestens an Neujahr folgt beim Blick auf die Waage die Ernüchterung. Das Problem sei dabei nicht das eine Pfund mehr, sagt der Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin der Asklepios Stadtklinik in Bad Tölz, Professor Hans Ulrich Kreider-Stempfle. "Die gesundheitlichen Folgen können oft gravierender sein", sagt der Experte. "Völlerei belastet die Leber, vor allem, wenn zugleich auch Alkohol getrunken wird. Diese Kombination kann den Magen bis zu Sodbrennen und Gastritis reizen." Der sprichwörtliche Verdauungsschnaps sei eine "Mär", denn die Magenentleerung werde durch Tee nachweislich mehr gefördert als durch Alkohol. Sehr wohl fördere Alkohol dagegen die Ausschüttung von Säure, die zu Sodbrennen führe. Der Chefarzt hat einige Tipps zusammengestellt:

Ein Glas kaltes Wasser vor jeder Mahlzeit fülle den Magen und verbrauche Energie beim Erwärmen. So könne man langfristig abnehmen. Eine ballaststoffreiche und eiweißreiche Vorspeise sättige ebenfalls. Ein Weihnachtsmenü mit Fisch statt Gänsebraten sei gesünder und habe viel weniger Kalorien, empfiehlt der Experte.

Bei der Nachspeise könne man Beeren anstatt Süßigkeiten reichen, die hätten weniger Kalorien und enthielten viele Vitamine, Mineralien und Flavonoide. Die Weihnachtsgewürze gäbe es nicht nur in Plätzchen oder Lebkuchen, man könne auch Zimt in den Joghurt geben. Es solle Blutzucker und Blutfette senken.

Beim Alkohol rät der Chefarzt: nur in Maßen. Statt Schnaps solle man lieber Ingwertee trinken. Ingwer enthalte Antioxidantien und ätherische Öle, dadurch wirke er unter anderem durchblutungsfördernd.

Zudem fördere Tee die Magenentleerung besser. Grundsätzlich solle man auf die Körpersignale wie das Sättigungsgefühl achten und auf den Hunger warten, statt den Teller leer und nach Uhrzeit zu essen. Bei Übergewicht und Diabetes Typ 2 sei die Wahrnehmung dieser Körpersignale gestört - und wer wieder esse, bevor er Hunger habe, müsse sich nicht wundern, dass der Körper die überschüssigen Kalorien in Fett umwandelt.

Auch an den Feiertagen empfiehlt der Mediziner, die Bewegung nicht zu vergessen. Die freie Zeit solle man zum Ausschlafen nutzen: Schlafmangel verändere die Hormonausschüttungen im Körper, so werde weniger schlank machendes Wachstumshormon und mehr Übergewicht förderndes Cortison in die Blutbahn gegeben.

"Oft sind es kleine Änderungen im Verhalten, die - vor allem wenn sie zur positiven Gewohnheit werden - auf lange Sicht große Veränderungen bewirken können", sagt Chefarzt Hans Ulrich Kreider-Stempfle. So könnten auch erste Schritte für ein gesundes 2016 eingeleitet werden.

© SZ vom 22.12.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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