Süddeutsche Zeitung

Bad Tölz:Isar-Ranger, Schafkopf, Freibad

Der Ferienpass bietet in diesem Sommer 861 Aktionen im Landkreis an. Alle Veranstaltungen sind barrierefrei

Von Veronika Ellecosta, Bad Tölz

Actionpainting im Franz Marc Museum oder ein Besuch bei der Bergwacht? Einen Schafkopf-Workshop absolvieren oder doch lieber Isar-Ranger werden? Falls es keine Terminkollision gibt, müssen sich die Kinder im Landkreis gar nicht auf ein Angebot festlegen. Mit dem Ferienpass 2019 haben Schüler zwischen sechs und 16 nämlich eine breite Palette an Ferienaktionen zur Auswahl - von Sport über Kunst bis Sprachentraining. 861 Angebote sind es genau genommen, im Schnitt 19 am Tag. Sie werden von den Gemeinden und Einrichtungen der Jugendarbeit veranstaltet. Der Kreisjugendring (KJR), Träger des Ferienpasses, bespielt gleich mehrere Kanäle damit: Alle Veranstaltungen sind auf der Homepage des Isar-Loisachtaler Ferienpasses abrufbar, gleichzeitig gibt es von Montag, 1. Juli, an gedruckte Hefte mit dem gesamten Programm und dem heraustrennbaren Ferienpass. Zusätzlich findet sich in der Heftmitte eine Reihe an Gutscheinen für Freibäder, Museen und Freizeitparks. Angemeldet und gebucht werden kann schließlich vom 13. Juli an.

"Ferien soll nicht heißen, warten bis die Mama wieder da ist", formuliert Dritter Landrat Klaus Koch (Grüne) das Anliegen der Aktion. Vielen Kindern berufstätiger Eltern biete der Ferienpass die Möglichkeit, den Sommer auf schöne, kreative und ideenreiche Weise daheim zu verbringen, so Koch. In diesem Sinne sei das Sommerprogramm für Kinder die fröhliche Seite der Jugendarbeit, die nicht nur dann am Zug sei, wenn es Probleme und Konflikte zu lösen gelte. "Auch meine eigenen Kinder haben gerne daran teilgenommen", erinnert sich der stellvertretende Landrat.

Den Ferienpass selbst gibt es seit 1983, vor fünf Jahren hat der Kreisjugendring das Landjugendamt als Organisator abgelöst. Seit Bestehen des Passes hat sich einiges getan. Vor allem der Umfang ist deutlich gestiegen: von 35 durchgeführten Veranstaltungen im ersten Jahr auf 801 Veranstaltungen im Vorjahr. 2018 wurden schließlich 4100 Ferienpässe im gesamten Landkreis verkauft. Auch die Zielgruppe des Ferienpasses hat sich verändert, wie Monika Holzheuer vom KJR erklärt. "Das Nachfragealter sinkt. Die meisten Kinder sind mittlerweile zwischen sechs und zehn Jahren alt. Mit maximal 14 sinkt das Interesse am Ferienpass stark ab", sagt sie. Lediglich die Gutscheine in der Heftmitte nutzten auch noch ältere Kinder gerne. Viele Jugendliche, die als Kinder die Aktionen des Ferienpasses gern genutzt hätten, begleiteten aber später immerhin die Veranstaltungen oft noch als Betreuer.

Ein besonderer Schwerpunkt liege diesen Sommer beim Thema Inklusion, erklärt Holzheuer. Durch die Zusammenarbeit mit der Regionalen offenen Behindertenarbeit (ROB) und dem Arbeitskreis für Menschen mit Behinderung wolle man bei Veranstaltern und Kindern Berührungsängste abbauen. Kinder mit Behinderung könnten bei den Terminen außerdem von Betreuern begleitet werden, so Holzheuer. Alle Veranstaltungen des Ferienpasses, betont auch Klaus Koch, seien barrierefrei gestaltet.

Dieses Jahr hat der KJR sicherheitshalber 200 Ferienpässe mehr als im Vorjahr drucken lassen. Erhältlich sind sie im Büro des Kreisjugendrings, in den Gemeindeverwaltungen und in den Jugendzentren. Besonders hervorheben will Monika Holzheuer die Schulen: Auch dort können die Schüler den Ferienpass von kommendem Montag an bestellen und kaufen. "Das ist mit viel bürokratischem Aufwand für die Sekretäre und Sekretärinnen verbunden. Unser Dank geht an sie und alle ehrenamtlichen Mitveranstalter der Ferienpass-Aktionen", sagt Holzheuer.

Alle Informationen zum Ferienpass 2019 sind im Internet unter www.isar-loisachtaler-ferienpass.de zu finden

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Quelle:
SZ vom 25.06.2019
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