Im Tölzer Eisstadion:Sommereis wird Opfer der Energiekosten

Im Tölzer Eisstadion: Für die Tölzer Löwen beginnt das Training dieses Jahr nicht früher - weil es zu teuer käme.

Für die Tölzer Löwen beginnt das Training dieses Jahr nicht früher - weil es zu teuer käme.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Aufgrund gestiegener Preise muss der frühere Trainingsbeginn für die Tölzer Löwen entfallen.

Die horrend steigenden Energiekosten belasten Privathaushalte wie Unternehmen. Nun trifft es auch den Eishockeyverein EC Bad Tölz (ECT): Nach Angaben der Stadtwerke kann entgegen der ursprünglichen Planung im Tölzer Eisstadion kein "Sommereis" bereitgestellt werden. Stattdessen soll die Eisproduktion später beginnen - und damit auch das Training für die Sportler der Tölzer Löwen. Grund für diese Entscheidung sind den Stadtwerken zufolge die gestiegenen Energiekosten, deren Entwicklung zum Zeitpunkt der ursprünglichen Zusage noch nicht absehbar gewesen sei.

In diesem Jahr wollten die Stadtwerke eigentlich als Betreiber dem Wunsch des ECTs für eine frühere Trainingsmöglichkeit der Spieler nachkommen und bereits Mitte Juni das sogenannte "Sommereis" anbieten - einen Monat früher als die Jahre zuvor. Die Stadtwerke sehen sich aber jetzt zur relativ kurzfristigen Absage gezwungen, da zum Zeitpunkt der Zusage im Frühherbst 2021 die Kostenentwicklung der Energiepreise so nicht abzusehen war. "Der finanzielle Mehraufwand für einen Monat Eiszeit beliefen sich - vor der Preisexplosion im Energiesektor - auf rund 30 000 Euro, bereits ohne laufende Personalkosten kalkuliert. Die derzeitige Preissteigerung ergibt rund 20 Prozent Mehrbelastung, das Ende nach oben ist bekanntermaßen noch offen", erklärt Stadtwerke-Chef Walter Huber das Dilemma. "Leider haben wir auch bis dato nicht ausreichend Buchungen für die Eiszeiten vorliegen. Da die Kosten für das energieaufwendige Sommereis unterm Strich von allen Tölzer Bürgern und unseren Kunden getragen werden müssen, haben wir uns schweren Herzens für eine Absage entschieden".

Außerdem sei es in Zeiten des Klimawandels nicht mehr unumstritten, bei Außentemperaturen von 30 Grad in einem Eisstadion winterliche Bodenverhältnisse für eine relativ kleine Gruppierung zu schaffen, während man gleichzeitig die Bevölkerung zum Energiesparen und Umweltschutz aufrufe, führt Huber aus.

Zum Start des jährlich stattfindenden Eishockey-Camps, das der ehemalige Eishockey-Bundesligatorwart Helmut de Raaf im Tölzer Eisstadion Ende Juli anbietet, soll das Eis dann aber wieder produziert werden, so dass auch die Tölzer Löwen ihr Training aufnehmen können.

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