Bad Tölz:Das Schilffarth-Institut verlässt die Stadt

Die Gemeinnützige GmbH hat ihre Räume auf der Flinthöhe ausgeräumt.

Von Suse Bucher-Pinell

Das Peter Schilffarth-Institut für Soziotechnologie (PSI) in der "Schnecke" auf der Flinthöhe hat Bad Tölz verlassen und seinen Sitz nach Holzkirchen verlegt. Die gemeinnützige GmbH wurde zusammen mit der Peter Schilffarth Stiftung zur Unterstützung der gerontologischen Altersforschung durch das Tölzer GRP (Generation Research Program) gegründet und hatte seit 2008 Räume im selben Gebäudekomplex gemietet. Nun sind sie leergeräumt und werden vom Wolfratshauser Immobilienbüro Schneider & Prell zur Miete angeboten: Loft-Büro, 160 Quadratmeter, Preis auf Anfrage.

Die Gründe für den Weggang sind nicht bekannt. Die Geschäftsführerin des PSI, Nadine Holzer, war am Montag nicht zu erreichen. Der Namensgeber Peter Schilffarth, ein betagter Architekt aus Warngau, kam 2008 mit dem GRP in Kontakt, zu einem Zeitpunkt, als die Zukunft des Tölzer Projekts der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) mangels Finanzierung auf der Kippe stand. Die Förderung aus der bayerischen Hightech-Offensive war ausgelaufen. Der damals 82-Jährige gründete über die LMU eine Stiftung, deren Ertrag die Finanzen des Altersforschungszentrums sichern sollte. Von 2009 an wolle er jährlich zwischen 200 000 und 270 000 Euro in das PSI stecken, so wurde es bei der Eröffnung im November 2008 angekündigt. Unterstützt wurden damit Personalkosten und Infrastruktur, die Miete beglich die LMU.

Das PSI sollte als private Einrichtung neben dem GRP stehen und auf mittlere Sicht mit diesem verschmelzen. Dazu ist es offenbar nie gekommen. Zuletzt stritten sich die Parteien vor Gericht. Offiziell heißt es aus dem GRP, dass die Zahlungen der Stiftung weiter laufen. Ob das GRP über das Jahr 2014 hinaus in Bad Tölz bleibt, ist derzeit eher unwahrscheinlich. Der Mietvertrag endet, der LMU sind die Mietkosten in der "Schnecke" zu hoch.

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