Kurz hintereinander hat es in zwei Bankfilialen in der Tölzer Markstraße in der Nacht von Montag auf Dienstag gebrannt. Es kam laut Polizei zu hohen Sachschäden von geschätzt bis zu 200 000 Euro an Geldautomaten und der Einrichtung. Verletzte gab es nicht. Zunächst löste der Alarm in der Selbstbedienungsfiliale der Sparkasse gegen 0.35 Uhr aus, weil es brannte. Während die Einsatzkräfte der Tölzer Feuerwehr löschten, wurde gegen 1.15 Uhr gemeldet, dass auch in der nahen Filiale der Hypovereinsbank Flammen emporschlugen. Wenig später konnte die Polizei einen 56-jährigen Tatverdächtigen nahe der Markstraße festnehmen. Ein Zeuge hatte gesehen, wie dieser Mann die Bankfiliale verlassen hatte, so die Pressestelle im Polizeipräsidium Oberbayern Süd.
Noch in der Nacht begann der Kriminaldauerdienst der Kriminalinspektion Weilheim, Spuren zu untersuchen. Das Fachkommissariat 2 übernahm die weiteren Ermittlungen unter Leitung der Staatsanwaltschaft München II. Es ist Haftantrag gestellt. Laut der Pressestelle im Polizeipräsidium hat der Ermittlungsrichter noch an diesem Mittwoch entschieden, dass der Tatverdächtige in Untersuchungshaft muss. Der Mann soll, als er gegen 1.30 Uhr festgenommen werden konnte, erheblich alkoholisiert gewesen sein. Nach bisherigen Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass der 56-jährige Tölzer die Brände absichtlich gelegt hat.
Von hohen Sachschäden, aber Kleinbränden spricht der Tölzer Feuerwehrkommandant Thomas Fuchsgruber. "Es bestand keine Gefahr, dass der Brand auf angrenzende Gebäude übergreift." Als die Einsatzkräfte in der SB-Filiale der Sparkasse eingetroffen seien, habe es direkt neben den Geldautomaten kniehoch gebrannt. Weil der Brandschutzvorhang vor den Automaten heruntergefahren sei, hätten sich die Flammen nicht weiter im Raum ausbreiten können. Im Vorraum der Hypovereinsbank-Filiale habe es ebenfalls nur kleinflächig gebrannt. Ein Feuerlöscher habe ausgereicht, um die Flammen zu ersticken. Sieben Einsatzkräfte der Feuerwehr seien an Ort und Stelle gewesen, so Fuchsgruber. Die Flammen hätten sie in etwa einer Viertelstunde löschen können. Bis der Einsatz abgeschlossen worden sei, habe es eineinhalb Stunden gedauert, inklusive Entrauchung.
Bei der Filiale der Hypovereinsbank spricht die Polizei von einer hohen fünfstelligen Schadenssumme. Laut einem Sprecher sei der Standort derzeit geschlossen. Die Mitarbeiter seien weiterhin wie gewohnt per Mail oder telefonisch erreichbar, der Briefkasten für Überweisungen sei derzeit aber nicht nutzbar. Die nächstgelegenen Standorte für persönlichen Kundenservice gebe es in Rottach-Egern, Miesbach und Holzkirchen.
In der SB-Filiale der Sparkasse wurden durch den Brand zwei Geldautomaten und zwei Kontoauszugsdrucker beschädigt. Im Umkreis sind die Wände verrußt, wie Sprecher Thomas Bundschuh auf Nachfrage bestätigt. An den Automaten sei die Elektronik, aber kein Bargeld zerstört worden. "Der Sachschaden liegt bei um die 100 000 Euro." Für Kunden werde die SB-Filiale vorerst geschlossen bleiben. Wann sie wieder öffnen könne, sei noch nicht absehbar. Den Service der Sparkasse könnten Kunden an den anderen Tölzer Standorten im Badeteil sowie am Bank-Center am Bahnhofplatz nutzen.