Autoverkehr:Völlige Überlastung

Kreisel in Lenggries soll Verkehr Richtung Brauneck entschärfen

Von Petra Schneider, Lenggries

Am kommenden Samstag beginnt am Brauneck die Skisaison. Wenn Schnee und Wetter passen, werden sich dann wieder Kolonnen von Skifahrern über die Isarbrücke in Richtung Talstation wälzen. Um die Situation zu entschärfen, will die Gemeinde seit längerem einen Kreisel an der Einmündung der Bergbahnstraße in die Staatsstraße 2072. Vor zwei Jahren hatte das Staatliche Bauamt in Weilheim einen entsprechenden Vorschlag abgelehnt und bei einem neuerlichen Antrag im Januar ein Verkehrsgutachten gefordert. Dieses liegt nun vor. Fazit des vom Ingenieurbüro Ingevost anhand von Videoaufzeichnungen und Verkehrszählungen angefertigten Gutachtens: An Spitzentagen sei die Zufahrt zum Brauneck völlig überlastet, auch für Rettungsfahrzeuge ergäben sich dadurch Engpässe. Ein kleiner Kreisel mit einem Durchmesser von 26 Metern würde die Situation verbessern. Stockungen am nahe gelegenen Isarplatz-Kreisel würde sich nach Ansicht der Gutachter nicht bis zum neuen Kreisel fortsetzen. Auf der Basis dieses Gutachtens hat der Gemeinderat nun am Montag einstimmig beschlossen, einen neuen Anlauf beim Staatlichen Bauamt zu machen. "Wir würden das gerne noch einmal probieren", sagte Bürgermeister Werner Weindl (CSU). Zudem soll auf Vorschlag von Peter Gascha (FWG) geprüft werden, ob eine Einfädelspur auf die B 13 südlich der Isarbrücke möglich wäre, um den Verkehrsfluss in Richtung Bad Tölz zu verbessern.

Für den Bau des Kreisels müsste die Regierung von Oberbayern Grundstücksflächen zur Verfügung stellen. Die Kostenaufteilung und die konkrete Bauausführung sei noch offen, sagte Karl Ertl vom Technischen Bauamt. Die Hochwasserschutzmaßnahmen am Lahnergraben würden heuer abgeschlossen; ein Kreisverkehr könnte dann möglicherweise im Zuge der Straßensanierung im kommenden Jahr gemacht werden. Eine Entscheidung müsse daher zeitnah fallen.

Bei der Verkehrszählung wurden an einem schönen Ausflugstag - gewählt wurde der Kirchweihtag Mitte Oktober - über 8000 Fahrzeuge registriert. Fast doppelt so viele, wie die 4500 KFZ, die das staatliche Bauamt als Mittelwert für eine Staatsstraße zugrunde legt. "Von den 12 000 Fahrzeugen, die auf der B 13 zwischen Tölz und Lenggries fahren, sind wir gar nicht so weit weg", sagte Ertl. An 73 Tagen im Jahr verzeichne die Bergbahn mehr als 1000 Besucher. Tendenz steigend, denn der geplante Campingplatz bei der alten Tennishalle am Fuße des Brauneck werde die Frequenz noch erhöhen. Das staatliche Bauamt halte einen kleinen Kreisverkehr mit 26 Metern für "technisch machbar", sagte Ertl. Der bestehende Kreisel an der Isarbrücke misst im Durchmesser 37 Meter. Günter Haubner (FWG) gab zu Bedenken, dass die Einfädelspur für Fahrzeuge in Richtung Bad Tölz, die unterhalb der Isarbrücke auf die B 13 auffahren müssen, nur sehr kurz ausfallen könne. Stephan Bammer (FWG) lobte die angedachten Querungshilfen. Zudem würden Fahrzeuge, die ohnehin meist relativ schnell aus Richtung Wegscheid kämen, an einem Kreisel abgebremst.

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