In Lenggries ist es Tradition, dass in der letzten Sitzung des Jahres Bürger geehrt werden, die sich in besonderem Maß für die Gemeinde engagieren. Ende November hat der Gemeinderat beschlossen, in diesem Jahr Helga Gräfin Pilati von Thassul zu Daxberg, Ernst März, Andreas Strauß und Anton Kögl mit der Bürgermedaille in Silber auszuzeichnen.
Auf die Nachricht, dass sie ausgewählt wurden, hätten alle vier gleich reagiert, erzählte Bürgermeister Werner Weindl (CSU) am Montag: Da gebe es doch sicher andere, die mehr machten. "Ich kann Sie beruhigen, Sie haben die Auszeichnung mehr als verdient", betonte Weindl. In seiner Laudatio würdigte er Anton Kögl als "Urgestein des Skiclubs". 23 Jahre war Kögl erster Vorsitzender des Vereins, dem es gelang, auch internationale Rennen nach Lenggries zu holen. Unter seiner Leitung wurde 1994 die Beschneiungsanlage am Welcuphang gebaut, das Zielhaus umgestaltet, im Jahr 2000 der Sessellift eingeweiht. "Beste Voraussetzungen für die Jugendarbeit", sagte Weindl. Kögl habe mit seiner ruhigen, kameradschaftlichen Art dazu beigetragen, dass der Skiclub Lenggries "die erfolgreichste Talentschmiede im deutschen Skisport" sei.
Jahrzehntelang prägte Ernst März die Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft. 22 Jahre war er erster Schützenmeister. Unter seiner Leitung konnten die Schützen sportliche Erfolge verbuchen, darunter auch Deutsche Meisterschaften. Zudem sei eine sehr gute Jugendarbeit geleistet worden. Der Umbau der Schießstätte sowie diverse Veranstaltungen, etwa das Dorfschießen, das Jugendgauschießen und im Jahr 2005 das Gauschießen habe er in Lenggries organisiert. März sei der "Motor der Feuerschützen", sagte Weindl.
Für ihr großes soziale Engagement wurde Helga Gräfin Pilati mit der Bürgermedaille ausgezeichnet. Im Jahr 1993 wurde sie von der Regierung von Oberbayern zur Bewohnersprecherin des Kreispflegeheims bestellt, "sie war und ist dessen gute Seele", sagte Weindl. Seit der Gründung des Seniorenbeirats ist sie dort aktiv, sie engagiert sich im Verein "Nur a bisserl Zeit" und bei der Tafel. Seit 16 Jahren arbeitet sie ehrenamtlich in der Caritas Kontaktstelle "Alt und Selbständig" und beim Sozialpsychiatrischen Dienst.
Andreas Strauß war 25 Jahre lang Bauamtsleiter und "leistete einen großen Beitrag zur Entwicklung von Lenggries". Darüberhinaus engagiert er sich seit Jahrzehnten bei der Bergwacht und der Feuerwehr Lenggries: 20 Jahre war er zunächst Stellvertreter, dann Bereitschaftsleiter der Bergwacht, ebenso lange Gruppenführer bei der Feuerwehr. Als Zugführer beim Trachtenverein "Stamm" trug er dazu bei, dass selbst Veranstaltungen mit mehrerer tausend Teilnehmern reibungslos abgelaufen seien. "Danke für Ihre jahrzehntelange Arbeit", sagte Weindl abschließend. Sie seien verantwortlich, "dass unsere Gemeinde lebendig ist."