Ausflugstipps:Von Fischern und Fürsten

Ein Einbaum für das Museum

Ein alter Einbaum gehört auch zu den Ausstellungsstücken im Museum Starnberger See.

(Foto: Fuchs)

Ein Besuch im Museum Starnberger See ist immer lohnenswert

Wer nach Starnberg kommt und etwas unternehmen will, denkt unwillkürlich sofort an eine Rundfahrt mit dem Dampfer. Aber die Kreisstadt hat noch mehr zu bieten: das Museum Starnberger See zum Beispiel. Wer glaubt, das ist nur eins von diesen langweiligen Heimatmuseen mit lauter unbedeutendem Krempel, der irrt. Es ist vielmehr ein Kleinod, etwas versteckt hinter dem Bahndamm, aber doch am See im ältesten Haus der Stadt, dem sogenannten Lochmannhaus. Es ist fast 300 Jahre alt. Im oberen Stock hat der Hauptraum eine gotische Vertäfelung, ein Zeichen dafür, dass das Holzhaus einmal ein Herrenhaus war. Später lebten Fischer darin. Ihr ärmliches Leben und das der Bauern wird nun in dem historischen Gebäude dargestellt. Aber der Starnberger See war immer auch der Fürstensee. Denn die Wittelsbacher liebten es dort, pompöse Feste zu feiern oder eine Jagd vom Wasser aus zu veranstalten. Und so ließ Kurfürst Ferdinand Maria 1665 die Prunkschiff Bucentaur von Schiffsfachleuten aus Venedig bauen. Mit ihren aufwendig verzierten Balustraden, den geschnitzten Figuren und Bemalungen war das 29 Meter lange Ruderschiff das größte, das je auf deutschen Binnengewässern fuhr. An diese prunkvollen Zeiten erinnern heute nur noch Galionsfiguren und Gemälde, sowie ein kleines Modell, die im Neubau des Museums ausgestellt sind. Als einziges höfisches Schiff ist nur der Delphin geblieben, ein 13 Meter langes Ruderschiff mit verglastem Kabinett aus dem Jahr 1838. Es ist der Star des Museums, auch wenn er nichts von dem Prunk vergangener Zeiten hat. Thema ist übrigens auch die Villenkolonie in Niederpöcking. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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