Wolfratshausen:Verdi droht Möbel Mahler mit Streiks

Wolfratshausen: Betriebsrat und Gewerkschaft besprechen die nächsten Schritte.

Betriebsrat und Gewerkschaft besprechen die nächsten Schritte.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Gewerkschaftssekretär Dominik Datz rechnet damit, dass XXXLutz, der Nachfolger aus Österreich, gegenüber den Arbeitnehmern wenig kooperativ sein wird.

Von Claudia Koestler

"Das Kräftemessen hat begonnen", sagt Gewerkschaftssekretär Dominik Datz zur aktuellen Situation im Wolfratshauser Einrichtungshaus Möbel Mahler. Am Mittwoch setzte sich der Betriebsrat mit Datz als Vertreter der Gewerkschaft Verdi und Rechtsanwalt Matthias Mücke zusammen, um das weitere Vorgehen der Arbeitnehmerseite zu besprechen.

Denn am kommenden Freitag soll es erstmals zu einem Treffen in einem Konferenzraum am Münchner Flughafen kommen, bei dem Seniorchef Gerhard Mahler und Juniorchef Michael Mahler sowie deren Anwalt dabei sein werden.

Von dem Treffen mit Mahler hängt alles ab

"Dieser Termin wird entscheidend für den weiteren Verlauf", sagt Datz. Denn bis dato sei weder ihm, dem Betriebsrat noch den Angestellten klar, "was der Arbeitgeber wirklich will und was er anbietet", sagt der Gewerkschafter. Aus Erfahrung sei er jedoch skeptisch, was die Kooperationsbereitschaft der Gegenseite angehe: "Wenn Lutz die Finger im Spiel hat, ist eher wenig Gesprächsbereitschaft da", befürchtet Datz.

Bislang konnte die Arbeitnehmervertretung auch noch keine Einsicht in die Betriebsunterlagen von Mahler nehmen. "Dadurch können wir noch gar nicht einordnen, was da von Seiten Mahlers und Lutz behauptet wird, ob diese Art von Deal notwendig war oder nicht", sagt Datz. Es müsse zudem dringend geklärt werden, welche Rolle Lutz spiele, "denn momentan gehen wir davon aus, dass hier ein Betriebsübergang verschleiert wird", und Lutz später das Möbelhaus mit neuem, billigerem Personal wiedereröffnen will.

Verdi denkt an Streiks, Demos und Lichterketten

Lutz habe allerdings bereits signalisiert, sich gegen die Kostenübernahme für den Betriebsratsanwalt zu stemmen. Damit könnte der Termin am Freitag gefährdet sein. "Da will einer ausloten, was geht, und auf Zeit spielen", nennt das Datz. Sollte sich das am Freitag bestätigen, werde sich Verdi allerdings nicht scheuen, öffentlichkeitswirksame Protestaktionen dagegenzusetzen, kündigt Datz an: "Denkbar sind Streiks und Protestaktionen, etwa eine Demo mit Lichterketten."

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