Die Polizei hat am Mittwoch auf der berüchtigten Kesselbergstrecke bei Kochel wieder Motorradfahrer kontrolliert. Den Beamten gingen mehrere Verkehrsteilnehmer ins Netz, die sich nicht an das dortige Überholverbot hielten. Bei einem Motorrad war der Auspuff so manipuliert, dass er besonders laut röhrte. Die Maschine wurde aus dem Verkehr gezogen. Und dann konnten die Polizisten noch ein Delikt feststellen, das ihnen noch immer Rätsel aufgibt.
Am Parkplatz bei Urfeld war ein Zivilfahrzeug der Polizei geparkt. Im Rahmen der Kontrollen am Kesselberg entdeckte eine Polizeistreife dort einen Mann, der sich an dem Kennzeichen des Wagens zu schaffen machte. Die Polizei geht davon aus, dass der 21-jährige Münchner es ganz bewusst auf das Behördenkennzeichen abgesehen hatte. In dem nebenan geparkten Auto des Mannes entdeckten die Beamten eine Polizeiwestenattrappe, ein Funkgerät und eine Kamera. Bei dem jungen Münchner handelt es sich also offenbar um einen Liebhaber von Polizeidevotionalien. Was der Mann mit dem Kennzeichen anfangen wollte, erschließt sich den Beamten allerdings nicht.
Zwar sei das Zivilfahrzeug durch die im Inneren gelagerten Gegenstände schon als Polizeiwagen zu erkennen gewesen, heißt es. Das Kennzeichen sei aber ein x-beliebiges gewesen, keines mit BP für Bundespolizei oder sonst etwas in der Nummernreihe. Es hätte sich damit also eigentlich keineswegs authentisch Polizei spielen lassen. Die für den Fall zuständige Autobahnpolizei in Holzkirchen bitte trotzdem um Hinweise, sollten aus einem grünen Nissan heraus Maßnahmen getroffen worden sein, die eigentlich nur der Polizei obliegen. Verdächtige Beobachtungen nehmen die Beamten unter der Telefonnummer 08024 / 90 73 0 auf. Dass der Mann sich bereichern wollte, indem er als falscher Polizist vermeintliche Temposünder abkassiert, hält die Polizei indes für unrealistisch. Das Kennzeichen hätte ihm dabei nicht geholfen, heißt es.