Süddeutsche Zeitung

Aus dem Gemeinderat Münsing:Konzept für Seniorenwohnstift steht

Der modifizierte Entwurf für die in Ambach geplante Anlage ist gebilligt

Von Benjamin Engel, Münsing

Das Grundkonzept für das in Ambach geplante Seniorenwohnstift steht fest: Mit zwölf zu vier Stimmen hat der Münsinger Gemeinderat am Dienstagabend beschlossen, den durch den Projektträger modifizierten Entwurf zu billigen. Demnach verzichtet das "Kuratorium Wohnen im Alter" (KWA) darauf, das Dachgeschoss für zwei Wohnungen im straßennächsten Gebäude auszubauen. Es wird damit niedriger. Dafür wird allerdings ein weiter unten am Hang liegendes Gebäude der Einrichtung um zwei Wohnungen erweitert. Das nun gebilligte Konzept soll die Grundlage für den noch zu erarbeitenden Bebauungsplanentwurf sein.

In der Kommune sind die Pläne für das Seniorenwohnstift des KWA seit Jahren umstritten. Die Anlage mit mehreren Häusern gilt einigen im von Villen, Bauernhäusern und Wald geprägten Münsinger Ortsteil als überdimensioniert. Daran ändert auch nichts, dass das KWA auf den Dachausbau im Entréegebäude verzichtet, das somit um 1,20 Meter niedriger wird. "Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben", kritisierte Matthias Richter-Turtur (Wählergruppe Ammerland). Das Ostufer des Starnberger Sees werde durch das Vorhaben stark verletzt. Der Gemeinderat habe das KWA gebeten, die Wohnungszahl zu reduzieren. "Sie haben die Höhe reduziert, aber ein anderes Haus verbreitert."

Erste Entwürfe für das Stift mit 80 Wohnungen waren im Sommer im Gemeinderat umstritten. Zunächst wollte das KWA die Anlage in Ziegelbauweise errichten. Damit war es vom Konzept des Architekturbüros Matteo Thuns mit den oberen Stockwerken in Holzfertigbauweise abgerückt. Nach Kritik hatte das KWA diesen Entwurf wieder aufgenommen.

Schon damals hatten sich einige Gemeinderäte am geplanten, nun aufgegebenen Dachausbau im Entréegebäude gestört. Jetzt forderte Ursula Scriba (Bürgerliste), auf die zwei dort geplanten Wohnungen ganz zu verzichten. Es sei aus ihrer Sicht nie davon gesprochen worden, beide in anderes Haus zu verlagern. Gemeinsam mit Richter-Turtur, Christine Mair (Wählergruppe Münsing) und Heinz-Jürgen Schreiner (SPD) stimmte sie gegen die aktuellen Pläne des KWA.

Im nächsten Schritt wird es darum gehen, den vorhabenbezogenen Bebauungs und Erschließungsplan zu entwickeln. "Heute stellen wir sicher, dass weitergearbeitet werden kann", sagte Bürgermeister Michael Grasl (FW).

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Quelle:
SZ vom 12.12.2019
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