Auf Antrag der örtlichen Grünen wird die Gemeindeverwaltung den Bedarf für Fahrradabstellplätze an Bushaltestellen in der Kommune prüfen lassen. Insbesondere für die Haltestellen der MVV-Linie 961 in Ammerland war dies für Christine Mair wichtig. Das sei auch in der Diskussion zum Nahverkehrskonzept des Landkreises thematisiert worden, so die Grünen-Gemeinderätin.
Mit dem Fahrrad ließen sich weitere Entfernungen bis zur Bushaltestelle überbrücken. Im Zuge der Verkehrswende müsse der Alltagsradverkehr intensiviert werden, sagte Mair. Erst wenn es ein entsprechendes Angebot für Radabstellplätze gebe, werde auch die Zahl der Nutzer zunehmen. "Mehr Radverkehr heißt auch mehr Lebensqualität." Am Ende stimmten im Gemeinderat neun gegen fünf Mitglieder für ihren Antrag. Verkehrsplaner Reiner Neumann vom Ulmer Büro Modus Consult soll die Kommune unterstützen.
Zum Grünen-Antrag hätten sich einige im Gremium noch konkretere Ausarbeitungen gewünscht. "Es gibt eine Anlage am Münsinger Dorfplatz", sagte Bürgermeister Michael Grasl (FW). "Die wird aber nur selten genutzt. Bei einer Annahme des Antrags brauche es jemanden, der sich kümmere. Bei der Verkehrswende gehe es um einen langwierigen Prozess mit neuen Bus- und Bahnlinien. Das Fahrrad sei nur ein Baustein davon.
Vor einer Entscheidung hätte sich Susanne Huber (FW) konkrete Zahlen zu möglichen Nutzern von Fahrradstellplätzen in Ammerland gewünscht. Stefan Holzheu (Wählergruppe Holzhausen), Ursula Scriba (Bürgerliste) sowie Regina Reitenhardt (Wählergruppe Münsing) argumentierten ebenso für mehr Hintergrundinformationen.
Diese Art der Debatte schien für Matthias Richter-Turtur (Grüne) unverständlich. Daran zu arbeiten, das Verkehrsgeschehen zu ändern, sei entscheidend. Es gelte die Lücke von zuhause bis zum öffentlichen Personennahverkehr zu schließen. Die Gemeinderäte seien doch nicht die Fachleute, die jeden einzelnen erforderlichen Stellplatz exakt nachweisen müssten. Bernhard Ruhdorfer (Wählergruppe Münsing) sah die Angelegenheit ganz pragmatisch. Die Kommune könne doch einfach fünf einfache, unüberdachte Fahrradstellplätze an verschiedenen Orten montieren, schlug er vor. "Dann sehen wir, ob es angenommen wird."