Der Lehards in Dietramszell, der immer am dritten Samstag im Juli gefeiert wird, findet heuer wieder nicht statt. Wegen Corona wurde die traditionelle Pferdewallfahrt, die für die Gemeinde einer der Höhepunkte im Jahr ist und bei schönem Wetter um die 2000 Besucher anlockt, nun abgesagt. "Die Corona-Auflagen lassen das nicht zu", sagt Lehards-Lader Hans Kanzler.
Damit gibt es am 17. Juli keine Wallfahrt, keinen dreimaligen Umritt um die Kirche St. Leonhard, keinen Jahrmarkt und keine Lehards-Brote, allerdings soll wie im vergangenen Jahr eine Feldmesse am Sportplatz bei der kleinen Kirche um 9 Uhr gefeiert werden. Und wahrscheinlich werden auch dieses Mal wieder ein paar Kutschen aus der Nähe kommen, "dann hat man wenigstens ein paar Pferdln dabei", wie Kanzler sagt. Ein Highlight gebe es auch: Der junge Pfarrer Georg Böckl-Bichler, der aus der Gemeinde stammt und kürzlich in Erlach und Steingau seine Primiz gefeiert hat, gestaltet die Feldmesse bei Sankt Leonhard. Das sei schon etwas Besonderes, dass jemand aus dem Ort Pfarrer werde, so Kanzler. Bei ganz schlechtem Wetter wird die Feldmesse in die Pfarrkirche Dietramszell verlegt. Denn erstens wollten die Leute nicht in der nassen Wiese stehen, zum anderen könne man den Fußballern nicht zumuten, dass hernach der Platz total vermatscht sei, erklärt der Lehards-Lader. Falls die Messe tatsächlich in der Pfarrkirche stattfindet, dann habe das natürlich nicht mehr viel mit dem traditionellen Lehards zu tun, auch wenn es heuer trotzdem die Leonhardizeichen gebe. "Wir hoffen natürlich, dass nächstes Jahr alles wieder normal läuft". Dann steht der 363. Zeller Lehards an, der seit dem Jahr 1685 begangen wird, zum Dank dafür, dass die Pferde des Klosters von einer grassierenden Seuche verschont blieben.