Arbeitsmarkt:Sommerdelle und freie Ausbildungsplätze

Lesezeit: 2 Min.

Die Agentur für Arbeit Rosenheim meldet einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Trotzdem gibt es viele offene Stellen. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Arbeitslosenquote im Landkreis ist im August leicht gestiegen. Trotz konjunktureller Eintrübung gibt es zahlreiche offene Stellen und gute Chancen für Auszubildende.

Von Finn Sanders, Bad Tölz-Wolfratshausen

Im August ist die Arbeitslosenquote im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen von 2,2 Prozent auf 2,3 Prozent erneut leicht angestiegen. Die Agentur für Arbeit in Rosenheim, die auch für diesen Landkreis zuständig ist, meldete 1701 Arbeitslose. Das sind 67 mehr als im Juli und 140 mehr als im Vorjahresmonat.

Michael Preisendanz, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Rosenheim, sieht den Anstieg gelassen. Er erklärt, diese Entwicklung sei typisch für den Urlaubsmonat August. Viele Entscheidungsträger in den Betrieben seien im Urlaub, wodurch Neueinstellungen oft später erfolgen.

Besonders betroffen sind junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Mehr als die Hälfte der neuen Arbeitslosen gehört zu dieser Altersgruppe. Preisendanz führt dies darauf zurück, dass viele junge Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung ihre erste Anstellung suchen und sich daher bei der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern melden.

Viele Stellenangebote im Landkreis

Die Anzahl der gemeldeten Stellenangebote im Landkreis bleibt mit 1178 weiterhin hoch. Besonders in den Bereichen Fertigungstechnik, Lebensmittel, Gastgewerbe und Handel gibt es viele offene Stellen. Allerdings wurden seit Jahresbeginn 293 Stellenangebote weniger gemeldet als im Vorjahreszeitraum, was einem Rückgang von 18,3 Prozent entspricht. Preisendanz erklärt diesen Rückgang mit einer leichten konjunkturellen Eintrübung, die auch zur höheren Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr beiträgt. Dennoch bleibe der Ausblick auf den Arbeitsmarkt positiv, wie eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeige.

Besonders schwierig ist die Arbeitsmarktsituation in den Bereichen Sicherheit, Reinigung sowie Unternehmensführung und Organisation. Hier kommen auf eine freie Stelle 7,8 beziehungsweise 4,7 und 4,5 Arbeitssuchende. Preisendanz betont: „Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist durch Transformation geprägt. Umso wichtiger sind berufliche Weiterbildung oder Neuorientierung.“

Gute Chancen für Auszubildende

Seit Oktober 2023 meldeten Betriebe der Agentur für Arbeit 685 Ausbildungsstellen bei 312 Bewerbern. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen rückläufig. 2023 gab es neun Prozent mehr Ausbildungsstellen und sechs Prozent mehr Bewerber. Im vergangenen August waren noch 281 Stellen unbesetzt, während 58 Bewerber keinen Ausbildungsplatz hatten. Preisendanz rät den Jugendlichen, bei der Berufs- und Betriebswahl sowie beim Arbeitsweg flexibel zu sein und auch ähnliche Ausbildungsberufe in Betracht zu ziehen. Er ermutigt die Bewerber: „Ich drücke euch die Daumen, dass ihr das passende Angebot findet.“

Der Einstieg in eine Ausbildung ist in der Regel noch bis Dezember möglich. Unterstützung für Ausbildungssuchende bieten die Berufsberater der Agentur für Arbeit Rosenheim unter der Telefonnummer 08031/202-222.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: