Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen steigt an. Im Juli 2024 ist die Anzahl der Erwerbslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,8 Prozent gewachsen. Nach dem aktuellen Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Rosenheim, die auch für diesen Landkreis zuständig ist, waren im Juli 1634 Menschen auf Jobsuche - 247 mehr als im Vorjahresmonat. Insbesondere vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen sind junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren: Bei ihnen beträgt der Anstieg 42 Prozent. Jedoch sei dieser Zuwachs, so Nicole Cujai, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Rosenheim, für die Jahreszeit üblich: „Einige der jungen Menschen werden sich voraussichtlich in den kommenden Wochen wegen der Aufnahme eines Studiums oder dem Besuch der Fach- oder der Berufsoberschule wieder bei uns abmelden.“ Die allgemeine Arbeitslosenquote liegt bei 2,2 Prozent gegenüber 1,9 Prozent aus dem Vorjahresmonat.
Aktuell gibt es 1197 offene Arbeitsstellen. Vor einem Jahr waren es noch 1417. Zwischen Januar und Juli 2024 sind 173 neue Stellen gemeldet worden. Das sind 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Arbeitsstellen nahmen vor allem im IT-Bereich und in naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen ab (minus 61,4 Prozent).
Rückgang am Ausbildungsmarkt
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen hingegen werden laut der Agentur für Arbeit im Vergleich zum Vorjahresmonat mehr in Anspruch genommen. Die Anzahl an Personen, die ins Berufsleben einsteigen, wächst. Auf dem Ausbildungsmarkt hingegen ist ein Rückgang an gemeldeten Stellen zu erkennen, wobei die Anzahl an unbeschäftigten Bewerberinnen und Bewerbern im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozentpunkte angestiegen ist.
Cujai betont, wie wichtig der berufliche Werdegang ist: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen mit einer abgeschlossenen betrieblichen Ausbildung arbeitslos werden, ist in unserem Agenturbezirk statistisch gesehen sechsmal geringer als bei Personen, die keinen Berufsabschluss haben.“ Aktuelle Statistiken der Bundesagentur für Arbeit belegten zudem, dass „sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit einem Berufsabschluss deutlich mehr verdienen“ als Personen ohne Berufsabschluss.