Antrag der Eurasburger Grünen:Energie sparen und Insekten schützen

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Von Benjamin Engel, Eurasburg

Geht es nach den Grünen, soll die Kommune Eurasburg ihre Straßenbeleuchtung insektenfreundlich umstellen. Demnach soll die Verwaltung prüfen, ob sich die Lampen etwa in der Nacht dimmen oder sogar in ihrer Anzahl reduzieren lassen. Zudem soll untersucht werden, ob Laternen zu Elektro-Ladesäulen umgerüstet werden können. Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) hat diesen Antrag der örtlichen Grünen-Fraktion zur jüngsten Sitzung allerdings zurückgestellt. Wie er darlegte, habe der Gemeinderat die Verwaltung bereits beauftragt, die Umrüstung auf LED-Technik voranzutreiben. Diese Aufforderung beinhalte mehr, als die Grünen jetzt forderten. "Deshalb haben wir den Antrag nicht auf die Tagesordnung gesetzt", sagte Sappl. Inhaltlich teilt Eurasburgs Bürgermeister allerdings die Anliegen der Grünen. "Was da drin steht, ist alles in Ordnung", sagte er. Doch die Kommune prüfe derzeit ohnehin neue Beleuchtungsmöglichkeiten. Mit Ergebnissen rechne er im April, so Sappl. Dafür werde die Verwaltung auch die Forderungen im Grünen-Antrag mitberücksichtigen.

In Eurasburg gibt es 289 öffentliche Straßenlampen. Etwa 100 000 bis 150 000 Euro würde es laut Sappl kosten, alle auf LED-Technik umzustellen. In zehn Jahren amortisiere sich eine solche Investition. Im Januar hatte die Verwaltung einen Besuch am Bayernwerk-Standort in Penzberg organisiert. Gemeinderäte konnten sich im dortigen Leuchtenpark über diverse Einsatzmöglichkeiten der LED-Technik informieren. So sind moderne Straßenlampen beispielsweise zur Gebäudeseite von Wohnhäusern abgeschirmt. Das Licht fällt konzentriert auf die Straße, Lichtverschwendung wird vermieden. Wie Bürgermeister Sappl sagte, sei jedoch keiner der Grünen nach Penzberg gekommen.

Im Anschluss daran hatte deren Gemeinderatsfraktion den jetzigen Antrag gestellt. Darin heißt es, dass die Kommune wichtige Entscheidungen treffen könne, um den Naturschutz zu stärken. Darunter falle eine insektenfreundliche Beleuchtung. Die Gemeinde solle prüfen, ob sie dafür Geld aus Förderprogrammen von Bund und Freistaat beantragen könne, und erläutern, wie viel Lampenaustausch und Neuinstallation kosteten. "Durch die richtige Auswahl von Leuchtmitteln und Leuchten lassen sich Energieverbrauch, Treibhausgasausstoß, schädliche Auswirkungen auf Insekten und Ökosysteme sowie Schadstoffbelastungen bei der Entsorgung erheblich reduzieren", heißt es im Grünen-Antrag.

© SZ vom 18.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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