Bauprojekt bei Bad Tölz:Bauernhofcafé in Kirchbichl

Der Tölzer Bauausschuss billigt mehrheitlich das Vorhaben des CSU-Stadtratskollegen und Landwirts Anton Mayer auf seinem Hof nahe Ellbach.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Anton Mayer ist nicht nur Stadtrat der CSU und Leonhardilader, sondern auch Landwirt. In seinem Bauernhof in Kirchbichl will er nun ein Bauernhofcafé mit Frühstückraum und Lager errichten, dazu zwei weitere Ferienwohnungen. Mit diesem Vorhaben möchte er sich ein zusätzliches Standbein neben dem Milchviehbetrieb schaffen. Dem Ausbau der landwirtschaftlichen Remise stimmten seine Stadtratskollegen im Tölzer Bauausschuss zu - allerdings nicht alle. Dorothea Bigos und Johannes Gundermann (beide Grüne) lehnten den Vorbescheidsantrag ab. Anton Mayer hatte den Sitzungssaal als Betroffener für diesen Tagesordnungspunkt verlassen.

Die Frage, ob ein solcher Ausbau im Außenbereich überhaupt zulässig sei, bejahte das städtische Bauamt: Öffentliche Belange stünden dem nicht entgegen, die Erschließung sei gesichert, das Bauernhofcafé nehme nur einen kleinen Teil der Betriebsfläche ein. Gleichwohl führte Gundermann "verkehrstechnische Bedenken" ins Feld. Durch das Café werde der Verkehr auf der schmalen Straße von Ellbach hinaus zum Hof stark zunehmen, prophezeite er. Außerdem entstehe so eine Konkurrenz zum Schützenwirt in Ellbach. Das spiele keine Rolle, erwiderte Bürgermeister Ingo Mehner (CSU): "Protektionismus geht rechtlich nicht." Und was die Erschließung betrifft, so sei die Ägypteneichenstraße, die zum Bauernhof führt, mit 5,75 Meter ausreichend breit, ergänzte Bauamtsleiter Christian Fürstberger. Für Bigos drängte sich der Eindruck auf, dass weniger der Milchviehbetrieb im Vordergrund stehe, eher die Ferienwohnungen. "Privilegiert heißt, dass man den landwirtschaftlichen Betrieb weiter unterstützt", sagte sie. Zusätzliche Nutzungen wie ein Bauernhofcafé seien aber zulässig, erwiderte Fürstberger.

Dagegen hatte Michael Lindmair (FWG) nichts gegen Mayers Antrag einzuwenden. "Ich bin froh, dass wir noch Landwirte haben, die Landwirtschaft aktiv betreiben und die Kulturlandschaft pflegen." Ob Café und Feriendomizile eine untergeordnete Rolle auf dem Anwesen spielten, obliege der baurechtlichen Prüfung. "Das ist nicht unsere Sache", sagte Lindmair.

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