Süddeutsche Zeitung

An der Sauerlacher Straße:Sechs Bäume werden gefällt

Stadträte sprechen sich gegen Verpflanzung aus

Die sechs Bäume, die dem geplanten Ausbau der Sauerlacher Straße beim Kraft-Areal im Weg stehen, sollen nun doch gefällt werden. Der Bauausschuss des Stadtrats hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, keinen der großen Bäume zu verpflanzen. Stattdessen sollen sie nach dem Umbau der Straße jeweils in vierfacher Menge mit Jungbäumen ersetzt werden. Insgesamt sollen also 24 Ersatzpflanzungen vorgenommen werden.

Der Beschluss beruht auf Empfehlungen einer Fachfirma, welche die sechs Bäume gegenüber der Einmündung zum Moosbauerweg - vier Platanen, einen Spitzahorn und eine Esche - begutachtet hatte. Das Ergebnis: Bei drei Bäumen sei eine Verpflanzung nicht zu empfehlen. Darunter fällt laut Ansicht der Fachfirma auch der größte von ihnen, eine 20 Meter hohe Platane. Um diese zu verpflanzen, seien aufwendige Vorbereitungen nötig, die im Frühjahr beginnen müssten, um den Baum im Herbst zu verpflanzen, heißt es in der Beschlussvorlage. Unter anderem seien Erdarbeiten in Radius und Tiefe von jeweils 1,50 Metern um und unter dem Stamm nötig. Im Herbst müsse die Platane aus Sicherheitsgründen verankert werden, und auch ihre Krone müsse stark zurückgeschnitten werden, was die Gefahr erhöhe, dass der Baum nach Verpflanzung nicht mehr gedeihe. Auch beim zweitgrößten Baum, einer 18 Meter hohen Platane, wird von einer Verpflanzung abgeraten, ebenso bei der Esche, deren Stamm sich teile und die vom Eschentriebsterben bedroht sei. Bei drei anderen Gehölzen sei eine Verpflanzung möglich, die Fachfirma weist jedoch auf technische Schwierigkeiten bei der Verankerung, beziehungsweise auf schlechte Vitalität der Pflanzen hin.

Die Stadträte entschieden sich daher mit acht zu zwei Stimmen für eine Fällung aller sechs Bäume mit Ersatzpflanzungen in vierfacher Menge. Gegen den Beschluss stimmten Richard Kugler (CSU-Fraktion) und Hans Schmidt (Grüne). Beide hatten auch den Straßenausbau, der im Zuge des geplanten Wohnungsbaus mit Supermarkt erfolgt, abgelehnt.

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Quelle:
SZ vom 15.02.2020 / aip
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