Amtswechsel:Pressesprecher statt Gemeinderat

Der Eglinger Stefan Kießkalt ist neuer Ansprechpartner der Medien für den Feuerwehrverband des Landkreises. Sein politisches Amt hat er aufgegeben

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen / Egling

Es ist eine Zeitenwende, sowohl für den Landkreis als auch für die Gemeinde, aus der er stammt: Seit diesem Jahr ist der Eglinger Stefan Kießkalt neuer Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands, eine Position, die es vorher nicht gab. Das aber ist mit ein Grund dafür, dass Kießkalt nun am Dienstag ein anderes Ehrenamt aufgeben musste: Der 44-Jährige trat von seinem Posten als Eglinger Gemeinderat zurück. Seit Oktober 2011 saß der zweifache Familienvater für die Gruppierung "Vereinigte Bürgerschaft" (VB) im Gremium. Für ihn folgt nun der Endlhauser Maximilian Sappl nach, der am Dienstag von Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) für sein neues Amt vereidigt wurde.

Maximilian Sappl, neuer Gemeinderat Egling VB mit Bürgermeister Hubert Oberhauser (links)

Maximilian Sappl (rechts) rückt für Kießkalt nach und wurde von Hubert Oberhauser am Dienstag vereidigt.

(Foto: Claudia Koestler)

Kießkalt ist als Pressesprecher prädestiniert, denn er ist auch schon beruflich Ansprechpartner der Medien: Seit 1999 arbeitet er bei der Berufsfeuerwehr München und ist dort - man ahnt es - Pressesprecher. "Ich kam über das Hobby zum Beruf", sagt Kießkalt über seinen Werdegang. Der Eglinger hatte zwar nach der Schule zunächst bei einer Bank eine Lehre begonnen, dann aber während seiner Zeit im Zivildienst bemerkt, dass ihm das Helfen und Retten eher liegt als die Finanzen - zumal ihm auch schon die Arbeit bei der Freiwilligen Eglinger Wehr gut gefiel. Als Barkeeper überbrückte er die Zeit bis zu seiner erfolgreichen Bewerbung bei der Berufsfeuerwehr München, wo er den Einstellungstest auf Anhieb bestand. Heute ist er Brandoberinspektor und in der Pressestelle beschäftigt. Nach Stationen im Einsatzdienst und in der Leitstelle ist er seit etwa einem Jahr dort von montags bis freitags im Tagesdienst, hat aber dennoch dreimal im Monat Einsatzdienst. Doch für sein Amt im Landkreis wird er Zeit haben, ist er sich sicher: "Vieles kann man ja auch am Telefon besprechen, aber bei den großen Einsätzen werde ich natürlich an Ort und Stelle sein", sagt er. Auskünfte seien zwar grundsätzlich "Chefsache", aber er will den Landkreis-Feuerwehren unterstützend zur Seite stehen und eben auch für sie das Wort ergreifen, sofern gewünscht. "Es ist wichtig, von der Feuerwehr aus für die Feuerwehr zu sprechen, als jemand, der aus dem Geschäft kommt", sagt Kießkalt. Denn so könnten spezifische Sachverhalte genau und präzise erklärt werden. "Es ist aber auch wichtig, dass die Feuerwehren Gehör finden und in den Medien präsent sind mit dem, was sie leisten. Denn es wird immer schwieriger, noch junge Leute für dieses wichtige Ehrenamt zu begeistern." Die Idee für einen landkreisweiten Pressesprecher hatte indes der neue Kreisbrandrat Alfred Schmeide, berichtet Kießkalt. "Und da ich das bereits beruflich mache, die Erfahrung habe und somit Synergien nutzen kann, hat er mich gefragt."

Stefan Kießkalt, Pressesprecher Kreisfeuerwehrverband

Stefan Kießkalt füllt seit Jahreswechsel das neue Amt des Feuerwehr-Pressesprechers im Landkreis aus. Als Eglinger Gemeinderat schied er nun aus.

(Foto: Claudia Koestler)

Am Dienstag stimmte zwar keiner der Eglinger Gemeinderäte gegen sein Ausscheiden, dennoch ließen sie ihn ungern ziehen. "Ich bedaure es sehr, weil Du ein sehr aktiver und auch kreativer Gemeinderat warst", sagte Bürgermeister Oberhauser. Er überreichte ihm ein Buch und einen Gemeindelöwen aus Porzellan. "Vielen Dank für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren", dankte wiederum Kießkalt. Auch die Vereinigte Bürgerschaft war "ein bisschen geschockt" von der Nachricht der Amtsaufgabe, sagte Dritter Bürgermeister Josef Bail. Doch man müsse ihn eben ziehen lassen.

Kießkalts weitere Posten wurden ebenfalls neu besetzt: Als Ju- gendreferent agiert nun Peter Bernlochner. Peter Gröbmair übernimmt Kießkalts Aufgaben im Rechnungsprüfungsausschuss und Maximilian Sappl jene im Ausschuss für Jugend, Familie und Senioren.

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